Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 34

1901 - Leipzig : Hofmann
— 34 - I so daß der heiße Wüstensand mit Leichen bedeckt war. Nach großen Opfern wurden einzelne Festungen genommen, so Antiochia; aber kurze Zeit nach der Einnahme wurden die Sieger von einem' türkischen Heere eingeschlossen und in die entsetzlichste Not gebracht. Plötzlich ward der gesunkene Mut der Belagerten wunderbar gehoben durch Auffindung der heiligen Lanze, mit der Jesu Seite-durchbohrt worden sein sollte, ^nler Gesang 'und mit Todesverachtung stürzten sich die halb verhungerten Kreuzfahrer auf die Feinde und schlugen sie in die Flucht. Durch den Libanon zog nun der Rest des stolzen Kreuzheeres nach Süden und erblickte in der Morgendämmerung von Emmaus' Hohe die heilige Stadt. „Jerusalems-Jerusalem!" riefen die erschöpften Krieger mit Entzücken, sanken wettienb nieder und küßten die Erde. 5. Die Eroberung Jerusalems (1099). Aber die hl. Stadt war stark befestigt und von 60h00 Streitern verteidigt. Mit ungeheuren Anstrengungen schafften die Kreuzfahrer, die kaum halb so viel an Zahl waren, Bela'gerungs-maschinen, besonders bewegliche Türme, herbei. Zwei Tage wurde mit" beispielloser Tapferkeit gestürmt, aber erfolglos. Da glnbten die Kreuzfahrer plötzlich auf dem Djberge einen Ritter in leuchtender Rüstung zu sehen. „Gott sendet den Erzengel Michael zu Hilfe!" rief man sich zu, und die Begeisterung ward unwiderstehlich. Zuerst erstiegen Gottfried und sein Bruder von einem Turme die Mauer. Ein Thor ward niedergerannt, die erste Ringmauer durchbrochen, der Wallgraben ausgefüllt, und hinein stürmten die rachedurstigen Scharen mit dem Rufe: „Gott will es!" In grauenvoller Metzelei fielen 70000 Türken; die Juden wurden in ihrer Synagoge verbrannt; bis an die"knöchel wateten die Sieger im Blute. Gottfried aber ging barfuß im Büßergewande zum beiliaen Grabe und dankte Gott knieend für den Sieg. Da warf auch das Kriegsvolk die Waffen weg und zog barfuß unter Bußgesängen in die Grabeskirche. Man bot dem edlen Gottfried die Krone von Jerusalem an, er aber sprach: „Wie sollte ich an der Stelle eine goldene Krone tragen, wo mein Heiland unter der Dornenkrone geblutet hat!" und nannte sich nur Beschützer des heiligen Grabes. Nachdem er noch ein siebenmal stärkeres Heer dessmans von Ägypten besiegt hatte, erlag er schon im nächsten Jahre den übermenschlichen Anstrengungen. Sein Bruder Balduin folgte ihm als König von Jerusalem. 6. Folgen der Kreuzzüge. Durch die Uneinigkeit der Christen und die Tapferkeit der Türken ging später ein Ort nach dem andern wieder verloren. Und obgleich das Abendland in T-Ereu^ügen gegen 6 Mill. Menschen opferte, so fiel doch nach 200 Jahren die letzte 'christliche Besitzung in Palästina den Türken wie^ ffllne"hände. Die Kreuzzüge sind indessen von wichtigen Folgen gewesen. "Das Ansehen der Päpste und die Macht der Kirche wuchsen ungemein. Viele Fürsten erweiterten ihre Hausmacht durch erledigte Lehen. Das Rittertum entwickelte sich zur vollsten Blüte. Die Macht der Städte wuchs zusehends ?urch den lebhaften Handelsverkehr. Viele Leibeigene kauften sich los, und der Bauernstand wurde freier. Die Völker traten sich näher; neue Länder, Pflanzen und Tiere wurden bekannt, fremde Sprachen studiert, die Werke Der gelehrten Griechen und Araber durchforscht, den Malern und Dichtern neue Gegenstände für ihre Künste zugeführt. 1«. Friedrich I. Barbarossa (1152-1190), 1. Die staufischen Kaiser (Hohenstaufen). Nach den fränkischen Kaisern regierte Lothar von Sachsen (1125—1137). Dann gelangten die Staufer, welche von der Burg Staufen in Schwaben stammen, auf den Thron. Unter
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer