Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 36

1901 - Leipzig : Hofmann
36 und seiner Lander verlustig erklärt. Bis ins dritte Jahr wehrte sich der Lowe, dessen Lander von den Alpen bis an die dänische Grenze reichten, da ward ihm die Hand des Kaisers zu schwer. In Erfurt warf er sich seinem heigefmnften Herrn und Freunde zu Füßen und erhielt zwar sein Erbland Br aun schweig wieder, mußte aber drei Jahre in die Verbannung nach Enq-*2. 6.ehen. Vor dem Dome in Braunschweig steht ein eherner Löwe als Unnwd seiner Macht. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen dort noch auf dem Throne sitzen. 5. Die Fülle von Friedrichs Glück und Macht zeigte sich auf dem glanzenden Turnier und Volksfest zu Mainz, an dem 40000 Ritter viele geistliche Herren und Abgesandte der Städte aus allen Gauen des Reiches teilnahmen. Um die Gäste zu beherbergen, hatte man auf der Rheinebene eine Zelt- und Bretterstadt errichtet. Durch ritterliche Kämpfe, prunkvollen Schmuck, reiche und fröhliche Gastmähler, allerlei Lustbarkeiten und Lieder der Minnesänger bildete dieses Fest den Glanzpunkt des Mittelalters und lebte noch lange m Sagen und Liedern fort. Auf seinem letzten Zuge nach Italien wurden dem Kaiser in dem beruhigten Lande überall die höchsten Ehren erwiesen. In Mailand vermählte er seinen Sohn Heinrich mit einer griechischen Kaisertochter, die ihm Sizilien als Mitgift zubrachte. 6. Friedrichs Kreuzzug und Tod (11w). Plötzlich kam die Kunde aus dem Morgenlande, daß der Sultan Saladin von Ägypten Jerusalem erobert hätte. Schmerz und Jammer ergriff alle Herzen im Abendlande. Da stellte sich der greise Kaiser an die Spitze eines auserlesenen Kreuzheeres und drang siegreich in Kleinasien vor. Bei dem Übergange überien gjuft S.eleph ging der Zug demkaiser zu langsam über die Brücke; er sprengte mit dem Rosse in die Flut, wurde von den Wellen ergriffen und als Leiche an das Ufer gebracht. Unbeschreiblich war die Trauer des Pilgerheeres. Klagen erfüllten bei Tage, und Fackeln erleuchteten schaurig bei Nacht das Lager. Die Leiche wurde in Ant fochtet beigesetzt. Das deutsche Volk aber glaubte^nicht an den Tod des herrschen'helden und versetzte ihn durch die Sage in^nkyffhäuserberg, von wannen er wiederkommen würde zu seiner Zeit, umoeruneinigkeit zu steuern und des Reiches Herrlichkeit zu erneuern. 7. Der letzte Staufer (1268). Noch vier staufische Kaiser folgten; aber tn den Kämpfen mit gewaltigen Päpsten, hochmütigen Vasallen und srei-heitsdurstigen Städten rieben sie in Italien ihre Kraft auf. Der letzte Sproß des edlen Hauses war Konradin. Er wollte sein erbliches Königreich Unteritalien, das der Papst dem Karl von Anjou (spr. Angschu) als Lehen geschenkt hatte, wieder erobern. Mit Jubel empfingen die Ghibellinen den herrlichen Jüngling. Aber nach einem anfänglichen Siege wurde sein beutedurstiges Heer von einem Hinterhalte überfallen und vernichtet, er selber auf der Flucht mit seinem Freunde Friedrich von Baden gefangen und dem Thronräuber ausgeliefert. Nur einer der Richter stimmte für feinen Tod; trotzdem wurde dies Urteil vollstreckt. Konradin saß mit seinem Freunde beim Schachspiel, als ihm das Todesurteil vorgelesen wurde. Gefaßt bereitete er sich zum Tode. Barfuß und in Hemdärmeln bestieg er das Schafott, umarmte feinen Freund, befahl feine Seele Gott und legte fein schönes Haupt auf den Block mit den Worten: „O Mutter, welchen Schmerz bereite ich dir!" Dann empfing er den Todesstreich. Das Volk zerfloß in Thränen, aber der steinerne Anjou stand kalt hinter dem Fenster und sah mit Befriedigung das Ende des letzten Staufers. Doch auch ihn hat die ewige Gerechtigkeit gefunden. Ohne Frieden und Freude verflossen seine Tage, und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer