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1. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 47

1901 - Leipzig : Hofmann
I - 47 - genommen, der andere aber später beim Raubhandwerk elend umgebracht. Nun unterwarf sich der Adel, und Friedrich übte Vergeben und Vergessen. Mit der Sicherheit kehrte auch bald ein regerer Verkehr zurück. 3. Das Konzil zu Konstanz. Friedrich wird Kurfürst. In der Kirche herrschten damals traurige Zustände. Neben Gregor Xii. beanspruchten zwei Gegenpäpste die Herrschaft und bekämpften sich aufs bitterste. Überall regte sich der Wunsch nach „einer Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern". Der Kaufmann Peter Waldus in Lyon gründete die Waldensergemeinden, die in den Alpenthälern ein stilles Leben im Geiste der ersten Christen führten. Der Professor Wiclef in England übersetzte die Bibel in die Landessprache und erklärte sie für die einzige Richtschnur der Lehre. Der Professor Johannes Hus in Prag sah nicht in dem Papste, sondern allein in Christus das Haupt der Kirche und in der heiligen Schrift die einzige Quelle des Glaubens. Er leugnete die Willensfreiheit des Menschen und verlangte eine Erneuerung der Kirche. Zuletzt wurde der Bann über ihn ausgesprochen. Um alle diese und andere Wirrnisse zu beseitigen, kam endlich eine Kirchenversammlung zu Konstanz am Bodensee zustande, zu der viele Fürsten und geistliche Herren erschienen. Papst Gregor Xii. dankte um des Friedens willen ab, die Gegenpäpste wurden entsetzt und ein neuer Papst gewählt. Hus wurde vorgeladen und kam im Vertrauen aus den kaiserlichen Geleitsbrief. Anfänglich wurde er mild behandelt, weil er aber fortgesetzt predigte, kerkerte man ihn ein und verurteilte ihn endlich als Ketzer zum Feuertode, da er seine Lehre nicht abschwören wollte. Das Urteil ward am 6. Juli 1415, seinem Geburtstage, von der Stadtbehörde vollstreckt, „sein Leib dem weltlichen Richter, seine Seele, die er betend Gott empfahl, dem Teufel übergeben", feine Afche aber in den Rhein gestreut. — Zu Konstanz auf dem Markte belehnte Sigismund 1415 während des Konzils Friedrich I. von Hohenzollern feierlich mit der Mark Brandenburg, der Kur- und Erzkämmererwürde des Reiches. Anfänglich hielt sich der Kaiser das Recht offen, gegen Erstattung von 400000 Goldgulden (3 Millionen Mark) für Friedrichs Auslagen die Mark wieder einzulösen, verzichtete aber später darauf. 4. Friedrich als Reichsfeldherr. Gegen die Verurteilung des Böhmen Hus hatte Friedrich laut aber vergeblich seine Stimme erhoben. An Hussens Scheiterhaufen entzündete sich die Fackel der 20jährigen Hussitenkriege. Der einäugige, später blinde Ziska und die Gebrüder Prokop eroberten Böhmen und verheerten die angrenzenden Länder in grauenhafter Weise. Friedrich führte als Reichsfeldherr ein Kreuzheer gegen sie, sah aber seine Soldaten vor dem grausigen Schlachtgesange der Hussiten bei Taus (1431) auseinander stieben. Die ergrimmten Hussiten fielen nun in sein Land ein und verheerten es grauenhaft. Die tapfere Bürgerschaft von Bernau, unweit Berlin, fetzte sich aber erfolgreich zur Wehre, und des Kurfürsten Sohn trieb die wilden Gesellen ans dem Lande. 5. Friedrichs Ende (1440). Alle Sorge verwandte nun Friedrich darauf, die Wunden des Landes zu heilen. Eine treue Gehilfin' war ihm dabei seine Gemahlin, die schöne Else, eine rechte Fürstin durch Schönheit, Anmut, Weisheit und Herzensgüte. Als sich die Schwächen des Alters meldeten, legte Friedrich die Regierung nieder, zog sich auf ein Schloß in Franken zurück und starb in Frieden. Sein Wahlspruch war: „Wer auf Gott vertraut, den verläßt er nicht." 6. Sein Sohn Friedrich Ii. der Eiserne hatte eine tiefe Frömmigkeit des Herzens, dabei eine unbeugsame Festigkeit des Willens. Er brach die Macht der freiheitslustigen Städte, besonders Berlins, das ihm sogar die
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