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1. Deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 117

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
ist sein Lustspiel „Minna von Barnhelm", das sich bald die Herzen aller Deutschen eroberte. Durch diese Männer wurde der Boden bereitet, auf dem Goethe und Schiller, diese beiden größten Dichter unseres Volkes, emporwachsen konnten. 2. Johann Wolfgang Goethe ist am 28. August 1749 zu Frankfurt a. M. geboren. Sein Vater, ein Rechtsgelehrter und kaiserlicher Rat, war ein ernster und rechtschaffener Mann. Die Mutter hatte ein heiteres Wesen und besaß auch poetische Gaben; sie erzählte ihren Kindern gern allerhand Märchen, hörte aber gewöhnlich in der Mitte auf und überließ es den Kindern, sich das Ende selbst auszumalen. Der Sohn sagte später von sich: „Vom Vater hab' ich die Statur, des Lebens ernstes Führen, Vom Mütterchen die Frohnatur und Lust zu Fabulieren." Unter sorgfältiger Leitung der Eltern wuchs der Knabe heran. Er machte solche Fortschritte, daß er bereits im zwölften Jahre eine kleine Erzählung dichtete, worin sieben Geschwister, die in der Welt zerstreut gewesen und wieder zusammentreffen, sich in sieben verschiedenen Sprachen ihre Erlebnisse erzählen. Die altertümliche Stadt mit ihren vielen geschichtlichen Erinnerungen, ihren Messen, Kunstsammlungen, Anlagen und Waldungen, und der herrliche Mainstrom übten großen Einfluß auf das Gemüt des Knaben aus. 3. Mit sechzehn Jahren bezog Goethe die Universität Leipzig, um Rechtswissenschaft - zu studiereu. Am liebsten beschäftigte er sich jedoch mit der Poesie und andern Künsten. Wegen Krankheit mußte er ins väterliche Haus zurückkehren, setzte aber nach der Genesung das Studium auf der Universität Straßburg fort und wurde Doktor der Rechte. Im Jahre 1772 ging Goethe als Advokat nach Wetzlar an das Reichskammergericht. Die Thätigkeit am Gerichte wollte ihm aber nicht gefallen, er kehrte deshalb bald wieder ins väterliche Haus zurück und schuf nun die ersten großen Dichtungen, die seinen Namen überall bekannt machten: das «Schauspiel „Götz von Berlichingen" und den Roman „Werthers Leiden". Als einst der Erbprinz Karl August vou Weimar durch Frankfurt reiste, wünschte er die Bekanntschaft des Dichters zu machen und ließ ihn zu sich in den Gasthof kommen. Goethe blieb bei dem Prinzen zu Tische und mußte ihn auf einige Tage nach Mainz begleiten. Später, als Karl August zur Regierung kam, zog er den jungen Dichter nach Weimar, und Goethe blieb nun daselbst bis an das Ende seines Lebens. Am Fürstenhofe zu Weimar war damals ein Kreis von Künstlern und kunstverständigen Männern und Fraueu, um Musik und Dichtkunst zu pflegen. Alle neuen Dichtungen wurden da vorgelesen, geprüft und dramatische Stücke auch aufgeführt. _ So wurde Weimar zu einer wichtigen Pflegestätte der deutschen Dichtkunst. Goethe wurde erst Geheimtat, dann Präsident der Kammer und damit höchster Beamte im Herzogtums Neben seinen Berufsarbeiten war er stets mit Dichtungen beschäftigt. Unter vielen andern Dichtungen entstanden tu dieser Zeit die Balladen: „Der Fischer", „Erlkönig", „Der Sänger" und das Lied: „Über allen
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