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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 19

1896 - Breslau : Hirt
Meder und Perser. 19 Befragen, seine Tochter werde einen Sohn bekommen, der ganz Asien erobern und auch ihn entthronen werde. Um dies zu verhüten, verheiratete er seine Tochter an einen Perser; denn diese waren wenig angesehen. Als Mandane emen Sohn gebar, übergab Astyages das Kind seinem Diener Harpagus mit Dem Austrage, es zu toten. Dieser mochte aber die Mordthat nicht selbst begehen, sondern gab das Kmd einem Hirten, der es im Gebirge aussetzen sollte. Der Hirt aber ließ sich durch btejbttte seiner Frau bewegen, das Kind als sein eigenes zu erziehen. Der Gerettete wurde Cyrus genannt und wuchs zu einem kräftigen Knaben heran. Als er ernst tm Spiel mit anderen Knaben zum Könige gewählt war und den Sohn emes vornehmen Persers züchtigen ließ, wurde er von dem Vater desselben verklagt und vor .lstyages geführt. Diesem fielen der Mut, die klugen Antworten und tue Ähnlichkeit des Knaben mit seiner Tochter auf. Durch Drohungen brachte er den Hirten zum Geständnis und erkannte nun in Cyrns seinen eigenen Enkel. Den Harpagus bestrafte er dadurch, daß er ihm dessen eigenen Sohn als Braten vorsetzen ließ; Cyrus behielt er bei sich. Als dieser ein Mann geworden und als Statthalter nach Persten geschickt wurde, beschloß Harpagus, sich an Astyages zu rächen. Zunächst überredete er die vornehmen Meder, es sei besser, den Cyrus an des Astyages Stelle zum Könige zu machen. Durch Geschenke gewann er den Cyrns und schloß einen Bund mit ihm zur Entthronung des Astyages. Cyrus stellte sich an die Spitze der Perser, welche die Herrschaft der Meder nur unwillig trugen; er besiegte das Heer der Meder, er- 1 oberte Ekbatana und nahm Astyages selbst gefangen, behandelte ihn aber milde. Darauf brachte er alle Völker östlich vom Ha ly s teils mit Güte, teils mit Gewalt zur Unterwerfung. Durch diese Fortschritte ward Krösus, König von Lydien, besorgt; er erklärte Cyrus den Krieg, ward aber geschlagen, seine Hauptstadt Sardes erobert und er selber gefangen genommen. Auch ihn behandelte Cyrus milde, behielt ihn bei sich und fragte ihn oft um Rat. Krösus ist wegen seines Reichtums sprichwörtlich geworden. Vor dem Kriege mit Cyrus ließ er das Orakel zu Delphi fragen, ob er gegen die Perser in den Streit ziehen solle. Er erhielt die Antwort: „Wenn Krösus über den Halys (den Grenzfluß zwischen Lybien und Persien) geht, wirb er ein großes Reich zerstören." Krösus war über biesen Spruch hoch erfreut und hoffte, er werbe Cyrus' Reich zerstören. Als er nun besiegt und gefangen war, wollte Cyrus ihn verbrennen lassen. Krösus rief aus: „O Solon, Solon!" Cyrus ließ ihn fragen, wen er rufe. Da erzählte Krösus: „Einst besuchte mich der weise Grieche Solon. Ich ließ ihm alle meine Schätze zeigen und fragte ihn, ob er mich nicht glücklich schätze. Da antwortete er: Niemand ist vor seinem Tode glücklich zu preisen." Von dem Worte Solons betroffen, schenkte der Sieger dem Krösus das Leben und behielt ihn als Ratgeber bei sich. So erzählt die Sage. Von Sardes aus zog Harpagus mit einem Heere an die klein-asiaüsche Küste und unterwarf die griechischen Pflanzstädte Milet u. a. der persischen Herrschaft; Cyrns selbst zog gegen den König von Babylonien, besiegte ihn und nahm ihn gefangen; dann belagerte er Babylon, das von dem Königssohne Belsazar verteidigt wurde. Cyrus schloß die Stadt ein, leitete oberhalb derselben den Euphrat ab und drang dann durch das trockene Flußbett ein. Belsazar saß während der Zeit bei einem schwelgerischen Mahle; gleich darauf fand er im Kampfe den Tod. (Dan. 5!) Cyrus war jetzt auch König von Babylonien; den ge- 558 i. Chr.
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