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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 27

1896 - Breslau : Hirt
Herkules und Theseus. 27 wobei der Schwanz des Tieres, der eine Schlange war, ihn in den Fuß biß. Herkules brachte das Ungetüm in Fesseln vor den staunenden Eurystheus, der ihm befahl, dasselbe in die Unterwelt zurückzubringen. Nach diesen Arbeiten war Herkules frei; aber der giftige Biß des Höllenhundes zog ihm eine Gemütskrankheit zu. In einem Anfall derselben plünderte er sogar das delphische Orakel und tötete seine eigenen Kinder. Zur Strafe mußte er abermals Knechtesdienste verrichten. Nach drei Jahren erlangte er seine Freiheit und Heldenkraft wieder; im Kampfe erwarb er sich die schöne Dejanira. Als er mit ihr in seine Heimat reiste, kam er an einen Fluß, an welchem der Centaur Nessus wohnte, der in seinem unteren Teile ein Pferd, in seinem oberen ein Mensch war. Derselbe erbot sich, Dejanira hinüberzutragen. Er durchwatete auch glücklich den Strom; am anderen Ufer aber wollte er mit ihr entfliehen. Da sandte Herkules ihm einen vergifteten Pfeil nach, der ihm durch die Brust drang. Sterbend sprach der Treulose zu Dejanira: „Nimm von meinem Blute; es ist ein Zaubermittel, um dir ewig die Liebe deines Gatten zu erhalten." Dejanira bestrich mit dem Blute ein Festgewand ihres Gemahles; als dieser es aber einstmals anlegte, fühlte er entsetzliche Qualen. Er riß es ab; aber große Stücke Fleisch riß er mit aus. Nichts vermochte die Wunden zu heilen. Um sich von den Qualen zu befreien, bestieg er den Scheiterhaufen. Zeus' Blitze entzündeten denselben und tilgten alles, was an dem Helden sterblich war; sein unsterblicher Geist aber.ward in den Olymp ausgenommen. Hier lebte er fortan in der Gemeinschaft der Götter; Hebe, die Göttin der Jugend, ward seine Gemahlin; bei ihr fand er den lange ersehnten Frieden. b. Theseus. ,Au gleicher Zeit mit Herkules lebte Theseus, der Sohn des Königs Ägeus (zweisilbig) von Athen und der Königstochter Äthra von Trözene in Argolis, wo Theseus seine Jugend verlebte. Ägeus legte beim Abschiede von seiner Gattin sein Schwert und seine Sandalen mit dem Auftrage unter einen großen Stein, fein Sohn solle zu ihm nach Athen kommen, wenn derselbe diesen Stein heben könne; an dem Schwerte und den Sandalen wolle er ihn erkennen. Theseus bob den Stein schon im 16. Jahre und machte sich dann auf zu seinem, ihm noch unbekannten Vater. Auf dem Wege nach Athen tötete er den Keulenschwinger Periphetes; den „Fichtenbeuger" Sinnis, der zwei nebeneinander stehende Fichten niederbog, die Wanderer an die Spitzen derselben band und durch die zurückschnellenden Bäume zerreißen ließ; den Skiron, der alle Vorübergehenden zwang, ihm hart an einem Abgrunde die Füße zu waschen, und sie dabei ins Meer stieß; endlich den Prokrustes, der die kleinen Wanderer so weit ausreckte, daß sie ein großes Bett füllten, den großen so viel von den überragenden Beinen abhackte, daß sie in ein kleines Bett paßten. Von seinem Vater wurde Theseus mit offenen Armen empfangen; um seine neue Vaterstadt machte er sich dadurch verdient, daß er einen gewaltigen Stier, der die Felder von Marathon verwüstete, einfing und die Athener von einem lästigen
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