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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 105

1896 - Breslau : Hirt
Die Nachfolger des Augustus. 105 Römerreich umfaßte alle damals bekannten Länder der Erde mit etwa 120 Millionen Menschen; Rom allein zählte 1% Millionen Einwohner, 400 prächtige Tempel und viele glänzende Paläste. (Fig. 26.) Die Vornehmen besaßen unermeßliche Reichtümer, einige hielten wohl 10000 Sklaven; der freie, wenn auch arme Römer arbeitete nicht, sondern hängte sich lieber an einen Großen und lebte von dessen Almosen. Der Pöbel lebte ganz von den Gaben an Getreide und Ol, welche ihm täglich von Staats wegen ausgeteilt wurden, und hatte nur Sinn für Schauspiele und Tierhetzen, deren Besuch unentgeltlich war, weil sie aus Kosten des Staates oder eines Reichen veranstaltet wurden. Über „Brot und Spiele" vergaß das gewöhnliche Volk seine verlorene Freiheit; die Vornehmen aber ließen sich die Herrschaft des Augustus ebenfalls gefallen, da er sie mit großer Mäßigung ausübte und ihnen Ruhe und Sicherheit schaffte, so daß sie sich ungestört dem Genuß ihrer Güter hingeben konnten, der aber meistens in Schwelgerei ausartete. Die Sittenverderbnis nahm in Rom in erschreckender Weise zu. Dennoch nannte das Volk die Regierungszeit des Augustus eine glückliche; denn im ganzen Lande herrschte äußere Ordnung, Ruhe und Frieden (nur gegen die Deutschen ließ Augustus Krieg führen; S. 123); das Volk wurde durch Abgaben nicht gedrückt; Handel und Verkehr belebten sich wieder, Wissenschaft und Kunst blühten." Mit Recht grüßten die Römer Augustus daher als „Vater des Vaterlandes". Unter seiner Regierung wurde Jesus, der Welt Heiland, geboren. (Luc. 2.) 2) Die Wachfokger des Augustus. Als Augustus starb, folgte ihm sein Stiefsohn Tiberius (14 bis 37 n. Chr.), der ebenfalls in Deutschland Krieg führte. Unter ihm lehrten und starben Johannes der Täufer und Jesus. Tiberius und seine nächsten Nachfolger waren grausame Tyrannen, vor allem der blutdürstige Nero. (S. 114.) Nach ihm bestiegen innerhalb eines Jahres drei von den Legionen erhobene Kaiser den Thron; da folgte Vespasian, ein sparsamer, tüchtiger Herrscher. Er unterwarf Britannien und Judäa, und unter ihm zerstörte sein Sohn Titus Jerusalem. Zur Zeit des Kaisers Titus geschah ein furchtbares Erdbeben und ein heftiger Ausbruch des Vesuvs, welcher die beiden n Städte Herkulaneum und Pompeji unter Lava und Asche begrub. (79.) Titus unterstützte die Geretteten, vermochte aber die Städte nicht wieder von der Schuttdecke zu befreien; erst in unseren Tagen hat man Pompeji teilweise wieder bloßgelegt, während sich über Herkulaneum zwei neue Ortschaften erhoben haben. Auch später hatte Rom noch mehrere gute Kaiser und erlebte eine glückliche Zeit. Trajan (um 100 n. Chr.) eroberte Dacien, nördlich der unteren Donau, sowie Mesopotamien und Assyrien; unter ihm erlangte das 70 . Chr.
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