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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 142

1896 - Breslau : Hirt
142 Das Mittelalter. ließ aber dann den Papst fragen: „Wer verdient, König der Franken zu sein: der, welcher regiert, oder der, welcher nur den Namen eines Königs trägt?" — „Der, welcher regiert!" erwiderte der Papst. Darauf 751 schickte Pippin den König der Franken ins Kloster und machte sich selbst zum Könige. Bald nachher mußte der Papst vor dem Longobarden-könige fliehen; er begab sich zu Pippin und salbte diesen zum König. Dann führte ihn Pippin mit starker Hand nach Italien zurück, nahm den Langobarden ein Stück Landes in der Nähe von Rom und schenkte es dem Papste. Es bildete den Anfang des Kirchenstaates. b. Karl der Große im Kriege. Als Pippin starb, folgte ihm sein 768 Sohn Karl, den die Geschichte den Großen nennt. Karl hatte sich das große Ziel gestellt, alle germanischen Völker zu einem christlichen Reiche zu vereinigen; er begann mit der Unterwerfung der Sachsen, die zwischen dem Rhein und der Elbe wohnten. Mit Hartnäckigkeit hatten diese bisher allen Bekehrungsversuchen widerstanden. Sie haßten die Franken samt ihrer neuen Religion, und schon wiederholt hatten sie Einfälle in das fränkische Gebiet gemacht. Auf seinem ersten Zuge ins Sachsenland eroberte Karl die Eres bürg bei Stadtbergen an der Diemel und zerstörte ein berühmtes Heiligtum der Sachsen, die Jrmensäule im Osning-gebirge. Die Sachsen baten um Frieden und stellten Geiseln; ihr Führer Wittekind aber entfloh nach Jütland. Karl mußte eilig nach Italien, weil sein Feind, der Longobarden-könig, den Papst bedrängte. Er besiegte ihn, setzte sich die eiserne Krone der Langobarden auf und machte damit dem Longobardenreiche ein Ende (S. 132). Während seiner Abwesenheit hatten sich die Sachsen wieder erhoben. Abermals wurden sie besiegt, und Karl konnte jetzt einen Kriegszug gegen die Mauren (Araber) in Spanien unternehmen. Er vereinigte das Land zwischen den Pyrenäen und dem Ebro mit dem Frankenreiche. Auf dem Rückwege aber wurde die Nachhut seines Heeres von den Eingeborenen in den Pyrenäen überfallen; unter vielen Helden fiel auch der sagenhafte Held Roland. Karl mußte eilig zurückkehren, denn die Sachsen hatten sich abermals erhoben. Er besiegte sie wieder; aber Wittekind wußte sich immer zu retten. Karl durchzog das Sachsenland bis zur Elbe, und es folgten jetzt einige Jahre der Ruhe. Als er es aber wagte, Sachsen und Franken gemeinsam zu einem Kriegszuge aufzubieten, wurde das fränkische Heer von den Sachsen unter Wittekinds Führung am Süntel überfallen und vernichtet. Jetzt verlor Karl die Geduld. Wittekind war wieder entkommen; aber 4500 der Schuldigen, welche von den Sachsen selbst ausgeliefert Waren, ließ Karl zu Verden an der Aller hinrichten. Da standen alle Sachsen auf und führten unter Wittekind drei Jahre lang gegen die Franken einen Krieg der Rache und Vernichtung. Aber trotz ihrer Tapferkeit wurden sie zweimal geschlagen, bei Detmold und bei Osnabrück, und verzweifelten nun an fernerem Widerstände. Viele sächsische
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