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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 161

1896 - Breslau : Hirt
Die Kreuzzüge. 161 dienstbare Leute entschlossen sich zum Zuge; denn diese konnten nach des Papstes Wort dadurch die Freiheit erlangen. Viele lockte die Lust an Abenteuern, andere die Hoffnung aus große Schütze. Von allen Orten berichtete man über Wundererscheinungen, welche zum Kreuzzuge aufzufordern schienen. Es ward sogar erzählt und geglaubt, Kaiser Karl sei der Gruft entstiegen, um selbst sein Volk gegen die Ungläubigen zu führen. Eine damals ausbrechende Seuche, das heilige Feuer genannt, erklärte man schon als göttliche Strafe der Zögerung. c. Der erste Kreuzzug. Allerorten wurde jetzt mit dem größten Eifer gerüstet. Nach der Ernte des nächsten Jahres zogen mehr als eine halbe Million Menschen zum Kampfe gegen die Ungläubigen nach Osten, unter ihnen viele Fürsten, Grafen und Ritter. An der Spitze stand Gottfried von Bouillon (spr. Bujong!), Herzog von Niederlothringen, durch Tugend und Tapferkeit das Muster eines christlichen Helden. Die Donau hinab zog sein Heer durch Ungarn nach Konstantinopel, wo es sich mit den anderen Heeren vereinigte, die teils zur See, teils zu Lande aus Südeuropa dorthin gekommen waren. In Kleinasien begann für das Heer eine Zeit der Trübsal. „Viel' Steine gab's und wenig Brot!" Durch die ungewohnte Sonnenglut, durch Hunger, Seuchen und die, Angriffe der Feinde wurden die Reihen der Kreuzfahrer gelichtet. Über Nicäa ging's nach Antiochia, von hier gen Sidon, Tyrus, Akkon und Cäsarea. Die Belagerung dieser Städte zog sich so in die Länge, daß das Heer erst im dritten Jahre vor Jerusalem anlangte. Diese Stadt war eine starke, wohlverteidigte Festung; nur durch harte Kämpfe und nach neuen Entbehrungen war sie zu gewinnen. Nur noch 20000 der Kreuzfahrer waren kampffähig; doch die kleine Schar war stark durch Begeisterung. Nach fünfwöchiger, mühevoller Belagerung stürmten sie die Stadt mit dem Rufe: „Gott will es!" Gottfried war der erste auf der Mauer. Nun begann ein furchtbares Blutbad; von den Treppenstufen einer Moschee rieselte das Blut; man verschonte weder Greise, noch Weiber, noch Kinder. Gottfried versuchte vergeblich, dem Morden Einhalt zu thun. Da legte er ein härenes Gewand an, ging barfuß mit einigen Gefährten in die Kirche des heiligen Grabes und sank zu inbrünstigem Gebete nieder. Nach und nach füllte sich bte Kirche. Dieselben Krieger, welche eben solche Greuel verübt hatten, remtgten sich vom Blute und zogen als Büßende barfuß und mit entblößtem Haupte in die Auferstehungskirche, um Gott zu danken und Buße zu geloben. ä. Das Königreich Jerusalem. Um das Gewonnene in der Mitte rj? cn^ Völker zu erhalten, beschloß man, in Jerusalem ein christliches Reich unter einem Könige zu errichten. Die Wahl fiel auf Gottfried. Er lehnte aber die ihm zugedachte Würde mit den Worten al>: „Wo mein Heiland eine Dornenkrone getragen, will ich keine Königskrone tragen!" Doch nahm er die Bürde des ihm zugedachten Amtes auf sich und nannte sich Beschützer des heiligen Grabes. Aber schon im Hoffmeher und Hearing, jhilfsbuch. 8. Aufl. -q
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