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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 303

1896 - Breslau : Hirt
Der Freiheitskrieg von 1813. 303 Stürmen aufzugeben; denn an anderen Stellen war der Sieg bereits gewonnen. Napoleon eilte nach Leipzig, wo er bis in die Nacht die weiteren Anordnungen zum Rückzüge und zur Verteidigung der Stadt traf. Am Morgen des 19. Oktober fanden die Verbündeten das Schlachtfeld von Feinden leer. Unermeßliche Freude durchströmte die Brust der Sieger; auf den Knieen dankten sie Gott für den Sieg. Schon um 1 Uhr war Leipzig erobert. Die Straßen boten ein wüstes Bild: Kriegswagen, Marketender, Kanonen, Vieh, Verwundete, Sterbende. Nur mit Mühe hatte sich Napoleon einen Weg aus der Stadt gebahnt, aber in derselben waren noch 20000 Mann; da erdröhnte plötzlich die Stadt durch einen ungeheuren Knall: die Elsterbrücke flog in die Luft. Ein französischer Korporal hatte die Mine vorzeitig entzündet, welche auf Napoleons Befehl hier angelegt war. Unnennbares Entsetzen packte die Fliehenden; alles drängte nach dem Flusse, um irgendwo zu entkommen; die meisten ertranken. Um 1 Uhr hielten die Herrscher von Rußland und Preußen ihren Einzug. Friedrich Wilhelm erhob den alten Blücher zum Generalfeldmarschall. Die Schlacht kostete den Franzosen 70000 Mann; aber auch die Verbündeten verloren 50000 an Toten und Verwundeten, und von den letzteren wurden wenige gerettet; denn wo waren die helfenden Hände für so viele! Noch sieben Tage nach der Schlacht wurden Verwundete lebend vom Schlachtfelde eingebracht. Aber dennoch ging ein Siegesjubel durch ganz Deutschland. Man begann aufzuatmen; jeder fühlte, daß die Schande in Strömen französischen Bluts abgewaschen war. f. Zug nach Frankreich; erster Friede zu Paris. Die Franzosen waren in Eilmärschen dem Rheine zngeslohen; mit ihrer Herrschaft in Deutschland war es nun vorbei. Die ehemalig preußischen Provinzen zwischen Elbe, Weser und Rhein kehrten ohne weiteres unter das preußische Scepter zurück, ebenso Hessen-Kassel, Hannover, Braunschweig und Oldenburg unter ihr früheres Herrscherhaus. Jerome war schon längst aus Kassel verjagt. Der Rheinbund löste sich auf, und die Fürsten desselben führten ihre Truppen den Verbündeten zu. Bald war durch Bülow auch Holland befreit und feinem Fürsten von Oranten wiedergegeben, der nun ebenfalls dem Bündnisse gegen Napoleon beitrat. Napoleon war jetzt zum Frieden bereit, aber nur unter den hochmütigsten Bedingungen. Die Verbündeten aber beschlossen, die Waffen nicht eher niederzulegen, als bis der stolze Eroberer entthront sei. Bülow sollte durch Holland in Nordfrankreich eindringen, Blücher den Mittelrhein überschreiten, Schwarzenberg durch die Schweiz und Südfrankreich marschieren; gleichzeitig erhielt Wellington, der den Krieg in Spanien glücklich beendigt hatte, den Befehl, mit seinen Engländern und Deutschen die Pyrenäen zu überschreiten. Blücher war, wie immer, voran. In der Neujahrsnacht von 1813 auf 1814 setzte er bei Kaub über den Rhein und drang in Frankreich ein. Das Hauptheer vermochte ihm so rasch nicht zu folgen; er gewann einige Vorteile, Napoleon aber 1. Jan. 1814
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