Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte für Schule und Haus nach den Forderungen der Gegenwart für das Königreich Bayern - S. 8

1899 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
8 I. Die Zeit des Heidentums. gebung des Altars war eingehegt und durch Wächter geschützt, die zugleich dte weißen Pferde hüteten, welche als Opfer bestimmt waren. Auch Kriegsgefangene wurden hier den Göttern dargebracht und ihre Köpfe, gleich denen der Opfertiere, an die Bäume um den Altar genagelt. War die Gemeinde versammelt, so wurde das Feuer auf dem Altare angezündet, vom Priester das Opfertier geschlachtet, ein Teil des Fleisches verbrannt und das andere verzehrt. Die ganze Nacht wurde dann im Dienste der Götter und beim Schmause zugebracht. In der Nähe des Altars ließ sich darum auch der alte, müde Kämpfer am liebsten zur Ruhe betten. Ein Scheiterhaufen verzehrte feine sterbliche Hülle, eine Urne nahm die Asche auf, ein Erdhügel deckte sie und wurde zum Hünengrabe, das Jahrhunderte hindurch Kunde von dem verstorbenen Helden gab. Der Heerbann und btt» Gefolge. 1. Die stete Kriegsgefahr und der Andrang mächtiger Nachbarn zwangen unsere Väter, sich immer enger aneinander zu schließen. Auf diese Weise entstanden aus benachbarten und stammesverwandten Gangenoffenschaften allmählich größere Bündnisse, die man als Völkerschaften bezeichnete. Jede Völkerschaft bildete in Kriegszeiten ein einheitliches Heer. Unfreie und Hörige, Schwächlinge und solche Freie, Me durch schmähliche Handlungen ehrlos geworden waren, gehörten nicht zum Heere. Die Gesamtheit der Krieger bildete den Heerbann. Jeder trug die Kleider und Waffen, die er auch sonst zu tragen pflegte. 2. Drohte dem Volke Gefahr, oder sollte ein Zug in Feindes Land unternommen werden, so wurde zu den Waffen gerufen. Ein Bote trug den Heerpfeil als Zeichen des Aufgebots von Hof zu Hof. Die Gaugenoffen sammelten sich auf ihrer Mahlstatt und trafen dann mit den Kriegern der andern Gaue an einer bestimmten stelle zusammen. Hier wurde aus der Reihe der angesehensten Edelinge der Führer erwählt und als Herzog auf den Schild erhoben. Bedeutete der Zug eine förmliche Auswanderung, so begleiteten auch Weiber und Kinder das Heer. 3. Ging es zur Schlacht, so stellte jeder Gau eine auserlesene Schar von Fußgängern und Reitern in das Vordertreffen. Plötzlich ertönt Schildgesang und Kriegsgeschrei. Die Reiter stürmen vor, mit ihnen die auserlesenen Fußgänger, die sich an die Mähnen der Pferde hängen. Das Hauptheer^ rückt in ungestümem Angriffe nach. Nervige Arme werfen die Speere oder schwingen die scharfgeschliffenen Streitäxte, Messer und Keulen. Die noch behörnte Schädelhaut eines Auerochsen dient dem Kämpfer als Helm und läßt ihn noch schrecklicher erscheinen. So dringt er in des Feindes Reihen. Mann kämpft gegen Mann. Hinter der Schlachtreihe, in der Wagenburg, harren die Frauen und Kinder, feuern die Kämpfenden durch laute Zurufe an,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer