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1. Deutsche Geschichte für Schule und Haus nach den Forderungen der Gegenwart für das Königreich Bayern - S. 17

1899 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
ii. Die Zeit des Kampfes zwischen Heidentum und Christentum. 17 3. Als Bonifatius hochbetagt mx, erwachte in ihm noch einmal seine Jugendliebe zum Friesenvolke; mit 52 Personen, Diakonen, Mönchen und Dienern fuhr er den Rhein hinab. Predigend und tausend gelangte er ins Friesenland. Ans einen bestimmten Tag hatte er die Neugetauften zur Einsegnung bestellt. Aber statt ihrer kam eine Schar heidnischer Friesen mit wildem Geschrei und drang gewaltsam in den Lagerplatz. Die Diener des Bonifatius griffen zu den Waffen; er aber wehrte ihnen: „Lasset ab vom Streite; vergeltet nicht Böses mit Bösem! Vertrauet dem Herrn; er wird unsere Seele erretten!" Einer nach dem andern, zuletzt Bonifatius, traten sie aus dem Gezelte und boten sich dem Todesstreiche dar. Betend, das Evangelienbuch in der Hand, starb Bonifatius am 5. Juni 755 den Märtyrertod. Sein Leichnam ward in Fulda beigesetzt. Auf einem erhabenen Platze vor dem Schlosse steht, in Erz gegossen, das Bild des gewaltigen _ Gottesmannes in faltenreichem Gewände und predigt dem lebenden Geschlechte: „Gottes Wort bleibet in Ewigkeit!" Kistiirner und Kloster. 1. Die Bekehrung einer ganzen Gegend und deren Eingliederung in die Ordnung der Kirche wurde in den meisten Fällen von den Bistümern und Klöstern aus vollzogen. — Den Mittelpunkt des Bischofssitzes bildete die Bischofskirche; sie führte gewöhnlich den Namen Dom oder Münster, war anfangs aus Holz, später aus kunstvoll gehauenen Steinen errichtet. In Nebengebäuden wohnten leibeigene Dienstleute, welche als Bauhandwerker thätig waren, für Kleidung und Speise sorgten, die Felder bebauten und das Vieh zu pflegen hatten. Mildthätigkeit und Gastfreundschaft wurden gern geübt. Der ganze Bischofssitz war mit einer Mauer zu Schutz und Trutz gegen feindlichen Andrang gesichert. Die meisten Bischofssitze haben sich zu Städten erweitert. 2. Von den Bischofssitzen aus wurden Klöster gegründet; das waren Niederlassungen, die äußerlich mit einem Bischofssitze viel Ähnlichkeit hatten. Geistliche und Laien, die Ackerbau, Handwerk und die Kunst, mit Steinen zu bauen, verstanden, zogen an die fürs Kloster bestimmte Stätte. Gewöhnlich suchten sie den wilden Wald oder die feuchte Flußniederung auf. Dann fielen die riesigen Waldbäume; Kalköfen wurden angelegt, Ziegelsteine gebrannt oder Bruchsteine den nahen Bergen entnommen, und oft standen schon nach Jahresfrist hohe Mauern und Gebäude, wo vorher wilder Wald gewesen war. Inmitten des Klosterraumes lag die Kirche; unmittelbar daran schlossen sich, um einen großen, rechteckigen Platz, die Wohnungen der Kloster-leute. Ein Säulengang umschloß den Platz. Hier gingen die Mönche in ernstem Gespräche aus und ab, wenn Dienstpflicht und Arbeit beendigt waren. Die Schule des Klosters, Häuser für Gäste und Kranke lagen dicht neben dem Hauptgebäude. Im weitern Umkreise erhoben sich Arbeits- und Wirtschaftsgebäude: Mühle, Bäckerei, Brauerei, ein Werk-
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