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1. Deutsche Geschichte für Schule und Haus nach den Forderungen der Gegenwart für das Königreich Bayern - S. 71

1899 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Vi. Die Zeit des dreißigjährigen Krieges. 71 kamen die Franzosen noch einmal bis in das Ries und schlugen die Kaiserlichen und Bayern in einer großen Schlacht bei Allerheim; auch die Schweden drangen von neuem in Böhmen ein; da gab Östreich nach, und der Friede kam zustande. 71. Me herrenlosen Soldnerscharen. 1. Sobald ein Hauptmann seine Söldner entließ, wurden diese zur gefürchteten Landplage. Haufenweise oder einzeln zogen sie bettelnd und stehlend durchs Land und übten großen Drang und Beschwerung. Wollten die Leute nicht freiwillig geben, so setzten ihnen die Söldner das Gewehr auf die Brust und drohten, sie niederzuschießen. Dank hatten sie wenig übrig, ja sie nahmen mit der einen Hand die Gabe und teilten mit der andern Maulschellen aus. 2. Zum furchtbaren Schrecken wurden diese Banden, wenn sie scharenweise in eine Gegend kamen. Am schlimmsten trieben es nach Gustav Adolfs Tod die Schweden, von denen das Volk sagte: „Die Schweden sind kommen, haben alles mitgenommen, haben die Fenster eingeschlagen und 's Blei davongetragen, haben Kugeln draus gegossen und den Bauer erschossen". Die Bauern vergruben darum ihre Schütze in die Erde, flüchteten in die Städte, Wälder und unzugängliche Sümpfe, thaten sich in Rotten zusammen, um selbst zu rauben oder den Kampf zu wagen, wenn sie in der Mehrzahl waren. Die meisten von ihnen starben und verdarben jedoch während des Krieges und konnten ihre Schätze nicht wieder heben. Heute noch wird dann und wann manches von dem damals vergrabenen Gelde gefunden. Thörichte Menschen wissen dann allerlei Erzählungen von Schatzgräberei, Zauberei u. s. w. mit solchen Funden zu verbinden. 72. Der westfalische Friede. 1648. 1. Nach langen Verhandlungen zu Osnabrück und Münster mit Schweden und Franzosen war es endlich gelungen, dem Kriege ein Ende zu machen. Als der Ruf: „Friede" durch die deutschen Lande ertönte, zuckte eine schmerzliche Freude durch die Gemüter, und mancher sang mit dem frommen Paul Gerhard: „Gottlob, nun ist erschollen das edle Fried- und Freudenwort, daß nunmehr ruhen sollen die Spich und Schwerter und ihr Mord." Dem alten Sandmann" kam der Friede vor wie die Rückkehr der Kinderzeit, da man noch fröhliche Tage unter der Dorflinde gefeiert. Das junge Geschlecht, in den Kriegsjahren geboren und aufgewachsen,
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