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1. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 77

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
34. Albrecht I. (1298—1308). 77 2 Die Waldstätte. Am schönen Vierwaldstättersee liegen die sogenannten drei Waldstätte Uri, Schwyz und Unterwalden. Sie waren vom Kaiser Friedrich Ii. für reichsunmittelbar erklärt worden, erkannten also keinen andern Herrn über stcy, als den Kaiser Zum Schutze ihrer Freiheit schlossen die Waldstätte im Todesjchre Rudolfs (1291) unter sich den sogenannten „ewigen Bund - Dieser Bund bildet den Anfang der Schweizer Eidgenossenschaft, welche heut-rutaae 12 Kantone umfaßt. Manchen Angriff hatten die Eldgenosten zu bestehen; aber sie wußten das Kleinod ihrer Freiheit gegen jedermann Albrechts Vögte (Sage). Dem Kaiser Albrecht war die freie Schweizer Eidgenossenschaft ein Dorn im Auge; er wünschte zur Ver-qröfteruua seiner Hausmacht aus der Schweiz ein österreichisches Fürsten-tum zu machen. „Gebt eure Reichsunmittelbarkeit auf und werdet österreichisch!" redete er den Eidgenossen zu. „Nimmermehr," erwiderten diese .als unserm Kaiser sind wir dir untertan; aber mit dem Herzoge von'österreich haben wir nichts zu schaffen." Da schickte Albrecht ihnen Vögte ins Land; das durfte er. Diese Vögte aber ließ er wider alles Recht im Lande wohnen, damit sie das Volk quälten, bis es mürbe und gefügig würde. Der Vogt Geßler baute sich bei Altorf tu Urt eine Zwingburg; Landenberg bezog ein Schloß zu Sarnen in Unterwalden. Nun begann für die Waldstätte eine böse Zeit. Als einst Geßler vor dem neuen Hause eines angesehenen Schwyzers, namens Stauffacher, vorbeiritt, sprach er hämisch zu dem Besitzer: „Kann maus auch bulben, daß ihr Bauern so schöne Häuser baut? Ich werbe es euch wehren!" Landenberg strafte einst den Landwirt Heinrich von Melchthal für ein geringes Vergehen um ein Paar schöne Ochsen. Sein Knecht riß die Tiere vom Pfluge, indem er höhnisch sagte: „Wenn der Bauer Brot essen will, mag er seinen Pflug selber ziehen!" Darüber ergrimmte Melchthals Sohn Arnold; er schlug nach dem Knechte und zerbrach ihm zwei Finger. Hierauf floh er bestürzt ins Gebirge. Was tat Landenberg? Da ihm der Sohn entgangen war, ließ er den schuldlosen Vater ergreifen und ihm beide Augen ansstechen. 4. Das Rütli (Sage). Nach solchem und anderem Frevel der Vögle versammelten sich Arnold von Melchthal ans Unterwalden, Werner Stanssacher aus Schwyz und Walter Fürst aus Uri in stiller Nacht auf einer Waldwiese am See, die hieß das Rütli. Jeder von ihnen brachte noch zehn Freunde aus feinem Kanton mit. Diese 33 Männer schwuren im Angesicht der schneebedeckten Berge und des leuchtenden Mondes mit zum Himmel erhobenen Händen, dem Kaiser treu zu bleiben, aber die bösen Vögte aus dem Laude zu verjagen. In der Neujahrsnacht des kommenden Jahres 1308 sollte das Werk vollbracht werden. 5. Wilhelm Tell (Sage). Dem Vogt Geßler war nicht wohl; denn er hatte ein böses Gewissen. Es dünkte ihn, als ob das Volk mutiger einhergehe und trotziger blicke. Darum ließ er in Altorf den herzoglichen Hut von Österreich auf eine Stange stecken und befahl, daß jeder Vorübergehende sich vor demselben verneige; barern wolle er
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