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1. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 92

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
92 41. Deutsche Kunst aut Ausgange des Mittelaltcrs. Hauptbeschäftigung der Bewohner und gab der ganzen Stadt ein bezeichnendes Aussehen. Aber auch nach außen hin erstreckte sich der Handel, oft in die weiteste Ferne. Und hier war er manchen Gefahren ausgesetzt, überall auf Straßen und Strömen lauerten raublustige Ritter, die dem friedlichen Kaufmann die Waren abnahmen oder ihn zur Zahlung hoher Abgaben zwangen. Da schlossen die großen Handelsstädte zu gemeinsamem Schutze ihres Handels Bündnisse untereinander. Die größte und wichtigste dieser Stüdteverbindnngen war die norddeutsche Hansa, welche im 13. Jahrhundert aus kleinen Anfängen entstand. Ihr Wahlspruch lautete: Die See zu befahren ist notwendig, zu leben ist nicht notwendig. Sie rüstete ein Heer und eine Flotte aus, und für die Raubritter begannen nun üble Tage. Die Hansa brach ihre Burgen und zierte mit ihren Besitzern die Galgen; sie vernichtete die Schiffe der Seeräuber und ersäufte deren Mannschaften. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts zählte die Hansa 85 Städte; Lübeck war das Haupt, und dort wurden die Bundesversammlungen gehalten. Dreihundert Jahre blühte die Hansa und beherrschte die nordischen Meere; selbst Könige beugten sich ihrer Macht. Aber die Zeiten änderten sich, und die Hansa zerfiel wieder. Die Städte Hamburg, Bremen und Lübeck führen den Namen Hansestädte bis auf den heutigen Tag. 5. Die Städte und das Gewerbe. Außer dem Handel blühte in den Städten auch das Gewerbe auf. Die Zahl der Handwerker mehrte sich beständig. Alle, welche in einer Stadt dasselbe Gewerbe betrieben, bildeten eine Zunft oder Innung, an deren Spitze ein Zunftmeister stand. In jeder Stadt gab es also eine Bäckerzunft, Schmiedeznnft, Schneiderzunft usw. Die Zunftgenossen hielten treu zu> sammelt. Wer einer Zunft angehören wollte, trat als Lehrling ein; hatte er es bis zum Gesellen gebracht, so begab er sich auf die Wanderschaft, um sich einige Jahre in der Fremde umzusehen und in seinem Berufe zu vervollkommnen. Hierauf machte er sein Meisterstück. Wurde dieses von den Meistern der Zunft für gut befunden, so wurde er selber zum Meister gesprochen, so feierlich, als handle es sich um den Ritterschlag. Nun ließ er sich als ehrsamer Handwerker nieder. 41. Deutsche Kunst am Äusgunge des Mittelaltcrs. 1. Dichtkunst. Die Zeit vom 13.—15. Jahrhundert bildet die Blütezeit des deutschen Volkslebens. Das niedere Volk war zu immer größerer Bedeutung gekommen, und trotz aller gesellschaftlichen Unter-schiede bestand zwischen hoch und niedrig kaum eine Trennung. Der Geist der gesamten Nation war durch und durch volkstümlich; auch tiefere Bildungsunterschiede bestanden kaum, die volkstümliche Redeweise ist bei Geistlichen und Handwerkern, bei Bauern und Rittern, bei Fürsten und Bürgern überall die gleiche. Dieser volkstümliche Zug tritt namentlich auch in der Dichtung zu Tage. Der früher ausschließlich bei den Rittern gepflegte Minnegesang ist verstummt, an seine Stelle trat der Meister»
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