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1. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 124

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
124 58. Die Pariser Bluthochzeit (1572). Heinrich Iv. von Frankreich (1589—1610). besuchten alle vornehmen katholischen Jünglinge diese; wer ihnen angehört hatte, wich nicht leicht wieder von den kirchlichen Grundsätzen seiner Lehrer ab. Namentlich suchten die Jesuiten auch die künftigen Herrscher als ihre Schüler zu gewinnen. Der Bildung des niederen' Volkes- nahmen sie sich fast gar nicht an. Der Einfluß der Jesuiten in Deutschland war ein sehr verderblicher. Um zum Ziele zu gelangen, scheuten sie vor keinem Mittel zurück; ihr Grundsatz war: Der Zweck heiligt die Mittel, d. h. wenn es einem guten Zwecke gilt, können selbst die verabscheuenswürdigsten Mittel angewandt werden. So kam es, daß die katholische Kirche in einigen Gegenden den Protestantismus wieder zum Weichen brachte, so an einzelnen Stellen in Westfalen, in Bayern, im Fuldaischen und auf dem Eichsfelde. Der Jesuitenorden besteht noch, wurde aber seiner verderblichen Grundsätze wegen aus Deutschland im Jahre 1872 ausgewiesen. Blidi ans Iminditinrte Staaten. 58. Die pariser Llulhochm (1572). Heinrich Iv. von Frankreich (1589—1610). 1. Die Hugenotten in Frankreich. Falscher Friede. Die Deformation blieb keineswegs auf Deutschland und die Schweiz beschränkt, sondern nahm, teils siegend, teils unterliegend, ihren Zug durch die meisten europäischen Länder. In Frankreich faßte die Lehre Calvins, der ja selber ein Franzose war, Wurzel; man nannte die französischen Protestanten Hugenotten. Ihre Zahl wuchs von Jähr zu Jahr trotz der blutigen Verfolgungen, die sie von seiten der französischen Könige zu erdulden hatten. — Um das Jahr 1572 regierte in Frankreich der junge König Karl Ix., der sich aber ganz von seiner Mutter Katharina von Medici lenken ließ. Als dieses böse Weib sah, daß man mit Waffengewalt gegen die Hugenotten nichts ausrichtete, stellte sie sich versöhnlich und brachte einen Frieden zustande. Zur Besiegelung desselben sollte Prinz Heinrich von Navarra, das Haupt der Hugenotten, sich mit ihrer eigenen Tochter Margarete vermählen. Die Hochzeit fand wirklich am 18. August 1572 zu Paris statt. Die vornehmsten Hugenotten, unter ihnen der Prinz Conde und der alte Admiral Coligny, wohnten dem Feste bei, und aller Hader schien vergessen. 2. Das nächtliche Blutbad (1572). Aber diese Hochzeit sollte ein schreckliches Nachspiel haben. In der schwarzen Seele der Königin-Mutter war ein teuflischer Plan gereift. Sie sagte dem Könige, die Hugenotten mit Coligny an der Spitze hätten sich gegen ihn und alle *) Das damalige Königreich Navarra lag im Südwesten Frankreichs, ant Nordabhange der Pyrenäen.
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