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1. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 136

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
136 63. Gustav Adolf. ruhig an und sagte ihnen, das habe er bereits in den Sternen gelesen. Im Herzen dachte er: Der Kaiser wird mich schon wieder nötig haben; dann soll er's fühlen!" Er entließ sein Heer und ging nach seiner Herrschaft Friedland in Böhmen. 63. Gustav Ädolf. ^ I. Gustav Adolfs Landung (1630). Als die protestantische Sache in Deutschland gänzlich verloren schien, erstand ihr Plötzlich von Norden her ein Retter; das war Gustav Adolf, König von Schweden. Gustav war eine hohe, ehrfurchtgebietende Gestalt mit breiter Stirn und Adlernase. In seinen großen, grauen Augen lag ein tiefer Ernst; zugleich aber strahlten sie Freundlichkeit und Herzensgüte. Diesem frommen und tapferen Könige ging die Not seiner evangelischen Glaubensgenossen in Deutschland tief zu Herzen, und er wollte ihr Helfer sein. Außerdem dachte er auch wohl daran, Teile der deutschen Ostseeküste zu erwerben, vor allem Pommern, um die Ostsee zu einem schwedischen Meere zu machen. Ehe er sich einschiffte, versammelte er die Großen seines Reichs, ließ seinem vierjährigen Töchterchen Christine huldigen und bestellte seinen bewährten Freund Oxenstierna zum Reichsverweser. Dann nahm er Abschied. Am 24. Juni 1630 landete er mit einem Heere von 16000 Mann auf der Insel Usedom; er selbst war der erste, der die deutsche Erde betrat. Im Angesichte seines Heeres kniete er nieder, um Gott für die glückliche Überfahrt zu danken und ihn um seinen ferneren Schutz anzuflehen. Als der Kaiser von Gustavs Ankunft hörte, soll er spottend gesagt haben: „Wir haben halt a Feindle mehr!" und die Wiener meinten, der Schneekönig werde bald schmelzen, wenn er weiter nach Süden komme. 2. Hindernisse. Man sollte denken, die evangelischen Fürsten hätten Gustav Adolf als ihren Retter mit offenen Armen empfangen; dem war aber nicht so. Die meisten scheuten sich, sich mit dem fremden Könige gegen den Kaiser zu verbünden, zumal sie argwöhnten, die Religion möge dem Schweden nur ein Vorwand sein, um Eroberungen zu machen. Dieses Mißtrauen tat der guten Sache großen Schaden. Gustav wollte von Pommern durch Brandenburg und Sachsen ziehen, um der von Tilly belagerten Stadt Magdeburg zu Hilfe zu kommen; aber die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen verwehrten ihm aus Furcht vor den im Falle des Mißlingens vom Kaiser drohenden Gefahren den Durchzug durch ihre Länder. Infolge der dadurch hervorgerufenen Verzögerung seines Marsches konnte er die Stadt Magdeburg nicht retten. 3. Zerstörung Magdeburgs (1631). Magdeburg hatte sich, wie einst dem Interim, so jetzt dem Restitutionsedikt entschieden widersetzt und den Schwedenkönig nach dessen Landung um Hilfe gebeten. Gustav Adolf schickte der Stadt vorläufig einen schwedischen Oberst, Falkenberg, als Kommandanten. Tilly aber, der die Stadt belagerte, beschloß, alles aufzubieten, um den wichtigen Platz zu erobern, bevor der Schwedenkönig
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