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1. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 161

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
74. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (1640—1688). 161 entstanden waren. Joachim Friedrichs (1598—1608) Regierung ist dadurch bedeutsam, daß er eine oberste Regierungsbehörde, den Geheimen Rat, schuf. Dieser bestand aus acht erfahrenen Männern, die vom Kurfürsten selbst ernannt wurden. Aus diesem Geheimen Rate ist das Staatsministerium hervorgegangen. 3. Johann Sigismund (1608—1619). Johann Sigismund machte für Brandenburg bedeutsame Erwerbungen. Zunächst gewann er das Herzogtum Preußen. Das ging so zu. Der Sohn Albrechts, des ersten Herzogs von Preußen, Albrecht Ii., war blödsinnig und hatte keine Söhne, wohl aber eine Tochter, die sich mit Johann Sigismund verheiratete. Dieser wurde auch Vormund über den kranken Herzog Albrecht und erwarb sich außerdem von Polen die Mitbelehnung mit Preußen. Als nun Albrecht Ii. 1618 starb, vereinigte Johann Sigis-mund Preußen mit Brandenburg; Preußen blieb dabei aber immer noch polnisches Lehen. Zu gleicher Zeit machte er noch eine andere Erwerbung. Die Mutter seiner Gemahlin, die Gemahlin des Herzogs von Preußen, war eine Schwester des Herzogs von Cleve, Jülich, Mark, Ravensberg und Berg (am Niederrhein an der Ruhr), der ohne männliche Erben starb. Hiervon erbte Johann Sigismund Cleve, Mark und Ravensberg; die übrigen Teile erhielt der Pfalzgraf von Neuenburg als Sohn einer andern Schwester des Herzogs. Einstweilen war Preußen freilich ein wunderlicher Staat, denn er bestand aus drei Teilen (Cleve-Mark-Ravensberg — Brandenburg — Preußen), die nicht bloß räumlich ganz getrennt, sondern auch in bezug auf Gesetze und Verfassung so verschieden waren, daß nur die Person des Herrschers sie einte. — Die Liebe seiner lutherischen Untertanen verscherzte Johann Sigismund dadurch gänzlich, daß er von der lutherischen zur r eformierten Kirche übertrat (1613). 4. Georg Wilhelm (1619—1640). Georg war ein schwacher und kraftloser Regent, dessen Regierung noch dazu in die schweren Zeiten des dreißigjährigen Krieges fiel. Sein allmächtiger Minister, Graf Schwarzenberg, war katholisch und suchte ihn in der Freundschaft mit dem Kaiser zu erhalten. Daher schloß der Kurfürst sich auch nur höchst ungern Gustav Adolf an und verließ bereits 1635 das schwedische Bündnis, was zur Folge hatte, daß nun die Schweden Brandenburg fürchterlich verwüsteten. Als er 1640 zu Königsberg starb, hinterließ er seine Lande in einem so zerrütteten Zustande, daß es nicht zu verwundern ist, wenn damals treue Diener des brandenburgischen Hauses von banger Sorge um seine Zukunft erfüllt gewesen sind. 74. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (1640—1688). 1. Jugend. Friedrich Wilhelm, den die Geschichte den Großen Kurfürsten nennt, wurde 1620 zu Berlin geboren. Er war ein zwölfjähriger Knabe, als er die Leiche seines großen Oheims Gustav Adolf, an dem er mit schwärmerischer Liebe gehangen hatte, nach Norden •einschiffen sah. Dieses Erlebnis machte aus ihn einen unauslöschlichen Kaiser-Heine, Weltgeschichte. 6.17. Auflage. 11
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