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1. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 296

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
296 9. Theseus. erschlug er ihn mit einer eisernen Keule und lachte über feine Einfalt. Mit Theseus wollte er es ebenso machen; dieser aber fing den Schlag aus, tötete ihn und nahm die Keule als Siegeszeichen mit sich. — Auf dem Isthmus trieb der Fichtenbeuger Sinnis fein Wesen. Er ergriff die Wanderer und band sie mit jedem Fuße an eine von zwei starken Fichten, die er vorher zusammengebogen hatte. Hieraus ließ er die Bäume zurückschnellen, so daß die Unglücklichen in zwei Stücke zerrissen wurden. Theseus bezwang ihn und ließ ihn desselben qualvollen Todes sterben. — Weiterhin saß am Meer der tückische Skirou. Er zwang die Vorübergehenden, ihm die Füße zu waschen; dabei stieß er sie ins Meer, daß sie ertranken. Theseus tat, als wolle er ihm den verlangten Dienst leisten, packte ihn aber beim Fuße und schleuderte ihn in die Flut, so daß er den Fischen zur Speise wurde. — Noch schrecklicher war der Riese Prokrnstes. Er führte alle Wanderer in fein Haus und bewirtete sie. Abends brachte er die kleinen Leute in ein großes Bett, band sie an dem einen Ende fest und reckte sie, bis sie den Geist aufgaben. Große Leute legte er in ein kurzes Bett und hieb ihnen die darüber hinausragenden Füße ab. Dem Theseus bestimmte er das kleine Bett; aber siehe da, er mußte selbst hinein und den Tod erleiden, nachdem ihm beide Beine abgehauen waren. — Nach all diesen Taten kam Theseus nach Athen. Dort fetzte er sich als Gast an des Königs Tafel und fing an, mit dem Schwerte feines Vaters das Fleisch zu zerschneiden. Da erkannte ihn Agens als feinen Sohn und schloß ihn voll Freude in feine Arme. 3. Theseus und der Minotaur. Damals hatten die Athener an Minos, den König von Kreta, einen entsetzlichen Tribut zu entrichten. Sie mußten alle neun Jahre sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen nach Kreta schicken. Dort wurden diese in das Labyrinth geführt, ein ungeheures Gebäude, aus dessen Jrrgängen niemand wieder herausfinden konnte. In dem Labyrinth hauste der Minotaur, ein Ungeheuer, welches halb Mensch und halb Stier war; diesem fielen die Unglücklichen zum Opfer. Zu solchem Tribute hatte Minos die Athener gezwungen, weil sie ihm feinen Sohn erschlagen hatten. Theseus ließ sich freiwillig mitfenden in der Hoffnung, die Stadt von diesem schmachvollen Tribute zu erlösen. In Kreta gewann des Königs Tochter Ariadne den herrlichen Jüngling lieb und steckte ihm heimlich ein Knäuel Garn zu. Theseus band das Ende des Fadens am Eingänge des Labyrinths fest und wickelte das Knäuel im Weitergehen ab, so daß er wegen des Rückweges nicht in Sorge zu fein brauchte. Er erlegte den Minotaur und hatte die Freude, daß König Minos aus Bewunderung für feinen Heldenmut den Athenern den Tribut für immer erließ. Ariadne nahm Theseus als Gemahlin mit, verlor sie aber unterwegs auf einer Insel. 4. Theseus' Heimkehr. Bangen Herzens saß unterdes täglich der greise Agens am Gestade und schaute sehnsuchtsvoll nach Süden, wohin sein geliebter Sohn gezogen war. Wenn das Schiff mit dem schwarzen Trauerfegel zurückkehrte, so war Theseus tot; dagegen hatte er versprochen, falls alles gut gehe, ein weißes Segel aufzuziehen. Leider dachte keiner auf dem Schiffe an diese Verabredung. Ägeus erblickt das
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