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1. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 310

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
310 14. Athen. Solon. b) Die politische Gesetzgebung. Die Bevölkerung Attikas zer-fiel in drei Klassen: Bürger, Schutzverwandte (die des Handels wegen aus andern Staaten zugewandert waren) und Sklaven. Alle Bürger ohne Unterschied erhielten politische Rechte, doch stufte sie Solon nach den Pflichten, die sie dem Staate zu leisten hatten, ab. Zu dem Zwecke teilte er die ganze Bevölkerung in vier Klassen ein. Zur ersten Klasse gehörten diejenigen, die mindestens 500 Scheffel Getreide ernteten, zur zweiten diejenigen, die 300—500, zur dritten die, welche 200—300 und zur vierten alle die kleinen Besitzer und Tagelöhner, die weniger gewannen. Nach diesen vier Klassen waren die Militär, und Steuerpflichten an den Staat geregelt. Die Rechte der Bürger wurden den Leistungen entsprechend bemessen. Sämtliche Bürger hatten Zutritt zu der Volksversammlung. Hier wurden die Beamten gewählt, hier wurde über neue Gesetze, über Krieg und Frieden, über Bündnisse und andere Verträge durch Handaufheben abgestimmt. Jeder Bürger konnte das Wort ergreifen. An der Spitze des Staates standen wie bisher die neun Archonten, die nur aus der ersten Klasse gewählt werden konnten. Ihnen zur Seite stand der Rat der Vierhundert, der aus den drei ersten Klassen gewählt wurde. Die höchste Gerichtsbehörde war der Areopag, der auch zugleich über das sittliche und religiöse Leben der Bürger zu wachen hatte. Der Grundgedanke der Solonischen Verfassung ging dahin, keinen freien athenischen Bürger rechtlos zu lassen, aber die Rechte nach den Leistungen an den Staat zu bemessen. 4. Jugenderziehung. Die Erziehung der Kinder verblieb den Eltern; es waltete kein Zwang, wie in Sparta. Man legte aber, ohne die Leibesübung zu vernachlässigen, viel größeres Gewicht auf die Bildung des Geistes; deshalb wurden die Athener bei aller Tapferkeit viel feinere, gebildetere Leute, als die Spartaner. Vom siebenten Jahre an besuchte der athenische Knabe die Schule. Ein Sklave, welcher Pädagog, d. h. Knabenführer, genannt wurde, begleitete ihn auf allen Schulwegen. Der Unterricht umfaßte Lesen, Schreiben, Musik, Gesang und Turnen. Als Lesebuch diente Homer. Man schrieb mit Griffeln auf mit Wachs überzogenen Tafeln. Die beliebtesten Musikinstrumente waren Zither und Leier. Die Turnplätze der Knaben lagen vor der Stadt und waren von hohen Bäumen beschattet. Die Jünglinge besuchten statt dieser Turnplätze Gymnasien; das waren schöne Gebäude und Anlagen für Leibesübungen jeder Art. Die Arbeit galt nicht, wie in Sparta, für eine Schande, sondern für des Bürgers Zierde, und als ehrlos sollte in Athen jeder gelten, der nicht irgend ein Gewerbe oder eine Kunst betrieb. 5. Solons ferneres Leben. Nach Vollendung seiner Gesetzgebung ließ Solon das Volk schwören, innerhalb zehn Jahren an den Gesetzen nichts zu ändern, und begab sich dann auf Reisen. Der Sage nach soll er auch mit dem Könige Krösus zusammengekommen sein. Krösus zeigte ihm alle seine Schätze und fragte ihn dann, welchen Menschen er für den glücklichsten halte. Er dachte aber, Solon werde ihn selber nennen. Doch der weise Grieche sprach: „Tellus von Athen!" —
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