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1. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 342

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
342 31. Der zweite punische Krieg. 9. Marcellus erobert Syrakus (212 v. Chr.). Im Jahre 214 schickten die Römer den Marcellus nach Sizilien, um die zum Feinde übergegangene Stadt Syrakus zurückzuerobern. Marcellus bestürmte die Stadt zu Wasser und zu Lande; aber ein einziger Mann, der greise Mathematiker Archimedes, vereitelte lange alle seine Angriffe. Hinter den Mauern stellte er Wurfmaschinen auf, welche große Steine und Balken auf die römischen Schiffe schleuderten. Drangen letztere dennoch bis an die Mauer, so ließen andere Maschinen an Ketten mächtige Haken auf sie herab; die packten und hoben das Fahrzeug am Vorderteil, schüttelten die Mannschaft heraus und ließen es wieder ins Meer fallen. Zuletzt brauchte sich nur ein Balken oder ein Seil auf der Mauer sehen zu lassen, so flohen die Römer, indem sie schrieen: „Eine neue Zaubermaschine des Archimedes!" Dennoch wurde die Stadt in dritten Jahre durch List und Verrat genommen. Ohne eine Ahnung von dem Schicksal der Stadt zu haben, saß Archimedes sinnend bei seinen mathematischen Figuren, welche er mit einem Stabe in den Sand gezeichnet hatte, als ein römischer Soldat hereinstürzt. „Zertritt mir meine Kreise nicht!" ruft Archimedes ihm zu; jener aber stößt den großen Mann, den er nicht kennt, mit dem Schwerte nieder. Marcellus bedauerte seinen Tod sehr und ließ ihn ehrenvoll begraben. 10. Hannibals Glück weicht. Immer mehr wandte sich das Glück den Römern wieder zu, und die Lage Hannibals, der in Unter-italien stand, begann mißlich zu werden. Endlich kam sein Bruder Hasdrubal mit einem Hilfsheere aus Spanien herangezogen. Der Übergang über die Alpen gelang ihm schon besser, und glücklich kam er bis Mittelitalien. Die Römer erkannten die große Gefahr und beschlossen, um jeden Preis die Vereinigung der beiden Brüder zu verhindern. Am Metaurus, der südlich vom Rubikon ins Adriatische Meer fließt, griffen sie Hasdrubal an, und so wacker er auch focht, wurde er doch mit seinem Heere vernichtet. Es war eine ähnliche Niederlage für die Punier, wie die bei Cannä für die Römer. Hasdrubal suchte und fand den Tod im dichtesten Kampfgewühl. Noch wartet Hannibal sehnlichst der Ankunft des Bruders, da wird eines Tages ein Kopf über die Verschanzung seines Lagers geworfen. Es ist Hasdrnbals Haupt. Als Hannibal die teuren Züge erkennt, ruft er tieferschüttert aus: „Wehe, nun sehe ich Karthagos Schicksal kommen!" Finster zog er sich nach Bruttium, dem südwestlichen Teile Italiens zurück. Dort lag er vier Jahre, entern verwundeten Löwen gleich; die Römer fürchteten ihn nicht mehr, vermochten ihm aber auch nicht beizukommen. 11. Hannibal wird zurückberufen (203 v. Chr.). Inzwischen hatten die Römer den trefflichen jungen Cornelius Scipio mit einem Heere nach Spanien entsandt und den Karthagern dieses ganze Land, die Hauptstütze ihrer Macht und Quelle ihres Reichtums, entrissen. Hieraus setzte Scipio sogar nach Afrika über. Voll Angst riefen nun die Karthager den Hannibal aus Italien zurück. Hannibal gehorchte mit Zähneknirschen. „Nicht Rom hat mich besiegt," sprach er, „sondern der Neid meiner Mitbürger!" Lange noch schaute er vom Schiffe nach dem Lande zurück, wo er 16 Jahre der Schrecken der Feinde gewesen
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