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1. Neuere Geschichte - S. 13

1884 - Wiesbaden : Kunze
13 setzen für die Verwirklichung ihrer politisch-sozialen sowie ihrer kirchlichen Reformgedanken ihre Hoffnung auf den jungen König. Mit Luther und der Reformation knüpft eine Partei des Adels, deren Wortführer Hutten, deren Schwert Sickingen war, Verbindungen an. Ihre Idee war eine deutsche Nationalkirche mit Karls Hilfe oder mit revolutionären Mitteln. Im Geiste dieser Bewegung wirken Luthers gleichzeitige Schriften „An den christlichen Adel deutscher Nation: von des christlichen Standes Besserung“ und „de captivitate 1520 Babylonica ecclesiae praeludium“ — die eigentliche Lossagung von Rom. Daran schlofs sich die Verbrennung der Bannbulle in Wittenberg. Karl V. (1520—1556), im Oktober in Aachen gekrönt, erscheint, wenn auch keineswegs für die Pläne der Reichsritterschaft oder für die Reformation, so doch durch Erasmus Einflufs und aus Rücksicht gegen Friedrich den Weisen mild gegen Luther gestimmt, auf dem Reichstage von Worms 1521. Hier wurde auf politischem Gebiete beschlossen: die Einsetzung des Reichsregiments in Nürnberg zur Stellvertretung des oft 1521 abwesenden Königs, die Herstellung des Kammergerichts, eine Kriegsordnung und Reichsmatrikel; auf kirchlichem das Wormser Edikt. Luther lehnt vor Kaiser und Reich den ihm angesonnenen Widerruf ab, wird mit seinem Anhang in die Acht erklärt, aber auf die Wartburg in Sicherheit gebracht. Von dort, wo er das Neue Testament verdeutschte (bis 1534 die ganze heil. Schrift), kehrt er zum Kampfe gegen Karlstadts bilderstürmerischen Unfug und die Verirrungen derzwickauer „Propheten“ im Frühjahre 1522 nach Wittenberg zurück. b. Die Reichs fürsten und die Reformation. Unter den 1522 Fürsten erklärten sich endlich dafür: der Kurfürst von Sachsen (1525—1532 Friedrichs Bruder Johann der Beständige); Philipp der Grofsmütige, Landgraf von Hessen (seit 1526 das Land protestantisch); die Herzöge von Braun-schweig-Lüneburg und von Mecklenburg; der Fürst von Anhalt; die Grafen von Mansfeld; der Herzog des seit 1525 säkularisierten und von Polen lehnsabhängigen Ordenslandes Preußen, Albrecht von Brandenburg. Diese Stände schliefsen das Torgauer (oder Gothaer) Bündnis. — Dagegen erklären sich aufser den geistlichen Fürsten vor allen in Süddeutsch-
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