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1. Neuere Geschichte - S. 60

1884 - Wiesbaden : Kunze
60 Hugenotten waren: das Bourbonische Brüderpaar Anton, König von Navarra und der Prinz Ludwig von Gond6 (fiel 1569 in der Schlacht bei Jamac), später des ersteren Sohn Heinrich von B6arn und der Admiral Oaspar von Goligny). Im Jahre 1562 erhielten die Hugenotten freie Religionsübung aufserhalb der Städte, aber das sog. Blutbad von Vassy, die Vergewaltigung" einer Hugenottengemeinde, bringt den furchtbaren Kampf zum Ausbruch, der nun in acht Kriegen von 1562—1595 Frankreich heimsuchte. Die Vermählung Heinrichs von Bsarn, seit 1562 Königs von Navarra, mit Margaretha, der jüngsten Tochter Heinrichs Ii. und der Katharina von Medici, sollte die Versöhnung der Parteien begründen. Statt dessen erfolgte die Pariser Bluthochzeit, die Greuel der Bartholomäusnacht, 24./25. Aug. 1572 (s. o. S. 29), veranlaßt durch die Guisen und die Königin-Mutter, die den lange widerstrebenden schwachen Karl Ix. (1560—1574) durch Vorspiegelung einer Hugenottenverschwörung zur Einwilligung bestimmt hatte. Cöligny ermordet, mit ihm c. 2000 Hugenotten in Paris, c. 20000 in Frankreich. Heinrich von Navarra wurde verschont und lebte als Katholik am Hofe, entflieht 1576 und tritt wieder zum reformierten Glauben zurück. Der den Hugenotten günstige Friede von 1576, in dem ihnen Heinrich Iii. (1574 —1589) freie Religionsübung aufserhalb Paris und acht Sicherheitsplätze bewilligte, veranlafste 1576 die Guisen an der Spitze der mit dieser Milde Unzufriedenen zur Gründung der heiligen Ligue. Die von Heinrich von Guise namentlich gegen die Thronfolge Heinrichs von Navarra*) 1585f gestiftete und von Spanien unterstützte Ligue der Sechzehn wendet sich gegen den König selbst, der, aus Paris verdrängt, in Blois Heinrich von Guise ermorden läfst und, vom Papste exkommuniziert, fast machtlos den Hugenotten sich anschliefst. Er wurde ermordet durch den Dominikaner Jakob Clement 1589. Heinrich Iv. (1589—1610) kämpfte noch sechs Jahre um sein Thronrecht gegen die Guisische Partei unter dem Her- *) 1584 war der jüngere Bruder Heinrichs Iii., der Herzog von Anjou (vor Heinrichs Iii. Thronbesteigung Herzog von Alen<jon) gestorben; mit dem kinderlosen Heinrich Iii. starb dann das Haus Valois aus. Die Bourbonen, von einem jüngeren Sohne Ludwigs des Heiligen stammend, hatten das nächste Erbrecht.
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