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1. Neuere Geschichte - S. 146

1884 - Wiesbaden : Kunze
146 Paris. Die Herrschaft der Kommune führte zu zeitweiser Anarchie. Die Nationalversammlung trat im Februar in Bordeaux zusammen, ernannte Thiers, der 1870 mit einer kleinen Minorität gegen den Krieg gestimmt hatte, zum Chef der Exekutivgewalt und genehmigte die Friedenspräliminarien: Abtretung des Elsafs (aufser Beifort) und von Deutsch-Lothringen (mit Metz) an das deutsche Reich, 270 Q.-M. mit 1 650000 Einwohnern, Zahlung von 5 Milliarden Franc. Französische Gebietsteile blieben bis zur völligen Abtragung der Schuld besetzt. Der Definitivfriede wurde abgeschlossen zu Frankfurt a. M. 10. Mai 1871. Die Gründung des deutschen Reiches unter dem Preufsen-könige als erstem und erblichem Kaiser geschah auf Bayerns Vorschlag mit einhelliger Zustimmung aller deutschen Fürsten und freien Städte durch die feierliche Proklamation im Königsschlosse zu Versailles am 18. Januar 1871, dem Tage des preufsischen Krönungsfestes. — Die Verfassung des norddeutschen Bundes wurde mit einigen Modifikationen auf das neue Reich übertragen; die neu erworbenen Lande Elsafs und Lothringen wurden reichsunmittelbare Territorien. So fand der gewaltige Nationalkrieg in der nationalen Einigung, dem Ziele und der Sehnsucht aller Patrioten, seinen Abschlufs; — eine Fortsetzung und Vollendung der großen Freiheitskriege, die, weil sie nicht allein von deutschen Waffen durchgekämpft worden, auch das Werk der Einigung unvollendet gelassen hatten. Die Wiedergewinnung der alten deutschen Länder gewährt nicht blofs einen wirksameren Schutz der deutschen Westgrenze (namentlich Süddeutschlands), sondern ist als gemeinsamer Reichsbesitz ein teuer erkauftes Unterpfand der deutschen Einheit.
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