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1. Hauptbd. - S. 106

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
halb Deutschlands sollten die entthronten Fürsten wieder entschädigt werden, indem die freien Städte, Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte. Grafen und Barone ihrer Selbstherrlichkeit entkleidet und dem Landesfürsten wieder unterstellt wurden, wie ehemals. Baiern, Württemberg und Sachsen sind damals Königreiche, Baden und Hessen Großherzogtümer und Hessen-Kassel ist ein Kurfürstentum geworden. Die neue französische Zeiteinteilung und französische Verwaltung wurde auch in den Ländern des Rheinbunds eingeführt und diese durch französische Beamte wie französische Provinzen verwaltet. 3. Wie Napoleon selbst, so herrschten auch seine Soldaten in den von ihnen besetzten Ländern. Deutsche Krongüter wurden an französische Generale verschenkt, und die Steuerlast des Volkes so erhöht, daß sie kaum noch zu ertragen war. Reichte die Steuer trotzdem nicht aus, so wurden noch Zwangsanleihen auf Nimmerwiedergeben gemacht. — Zogen die Soldaten nur durch einen Ort, so hielten sie in der Regel kurze Rast, um mitzunehmen, was sich nur irgend fortschleppen ließ. Sie drangen dann gewaltsam in die Häuser und forderten, was sie wollten. Wer das Geforderte hatte, gab es gern hin, um die Dränger los zu werkn; hatte er es aber nicht, so war es noch schlimmer: Die Soldaten schlugen Kisten und Kasten, Fenster und alles, was ihnen unter die Hände kam, entzwei, führten das Vieh aus den Ställen und schlachteten es vor der Eigentümer Augen. Gutwillig mußten sie es geschehen lassen, wenn sie nicht noch selbst Mißhandlungen erdulden wollten. Am schlimmsten war es für Männer und Frauen, wenn die Soldaten längere Zeit an einem Orte blieben. Mit Thränen in den Augen erzählten alte Leute noch nach Jahrzehnten, was sie an sich und ihrer Familie für Schmach hatten erdulden müssen. Das war der Fluch der Uneinigkeit. 89+ Uapoleon l. schlagt Preußen nieder. 1806, Als Napoleon I. sich alle deutschen Fürsten mit List und Gewalt unterworfen hatte, sing er auch Krieg mit Preußen an. Die Preußen hatten noch die herrlichen Waffenthaten Friedrichs des Großen im Gedächtnis und zogen deshalb mit frohem Mute in den Kampf, aber sie wurden schmählich bei Jena nnt> Anerstädt, Eilau und Friedland geschlagen und verloren fast alle Festungen. Napoleon nahm nun dem König von Preußen alles Land zwischen Elbe und Rhein und machte aus diesem und anderen Teilen des alten Herzogtums Sachsen das Königreich Westfalen und seinen Bruder zum Köuig darüber. Kassel war die Hauptstadt dieses Königreichs. Auch die in der zweiten und dritten Teilung Polens erworbenen Länder wurden von Preußen gerissen und Herzogtum Warschau genannt; über dieses Land wurde der Kurfürst von Sachsen, der nun König hieß, als Herrscher gesetzt.
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