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1. Ergänzungsheft für die Provinz Hannover - S. 10

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 10 — die Zustimmung der Großen des Reichs. Bernward leitete den künftigen Kaiser mit solchem Erfolge, daß derselbe dauernd mit Liebe und Verehrung an seinem Lehrer hing. Nie hat Otto Iii. in seinem spätern Leben etwas Wichtiges gethan, ohne zuvor den Rat Bernwards gehört zu haben. Der Kaiser ehrte ihn als den Genoffen seiner Wiege, den immer getreuen Zeugen seiner Mühen, den gütigen Unterweiser seiner Kindheit in vielfacher Wissenschaft und den Freund seines Lebens und Regierens. Im Jahre 993 wurde Bernward einstimmig zum Bischof von Hildesheim gewählt. Bei allen seinen Anordnungen achtete er auf die Wohlfahrt des Reichs, seines Bistums und seiner Stadt Hildesheim. Er begünstigte die Gründung von Klöstern und stiftete selbst in Hildesheim das Michaeliskloster als das bedeutendste Deukmal seines Lebens. 2. Das alltägliche Leben Bernwards war streng geordnet, einfach und prunklos. Schon bei Tagesanbruch beschäftigten ihn Gebet und Lesen, bis die Frühmesse begann. Hatte er seinen gottesdienstlichen Pflichten genügt, so ging er an seine weltlichen Geschäfte, wobei er besonders gerichtliche Händel mit Scharfsinn zu schlichten wußte. Alsdann beschäftigte ihn die Pflege der Armen und Kranken; denn Bernward versah ihrer täglich hundert und mehr reichlich mit Speise, gab vielen auch Geld und andere Unterstützung, wie er es vermochte, und spendete Trost den Kranken und Schwachen. Zuletzt besuchte er die Werkstätten, wo Metallarbeiter und Künstler nach seinen Angaben Schmuck und Zierat für die Gotteshäuser herstellten. Mit Vorliebe ergriff er selbst die Werkzeuge. Seinem Fleiße verdankte die Domkirche einen neuen, mit edlen Metallen und Steinen geschmückten Hochaltar, eine von Gold und Silber glänzende Krone und ein mit Gold überzogenes, mit Perlen, Steinen und Gemmen reich verziertes Kreuz. Seine berühmtesten Arbeiten sind die metallenen Thüren des Domes und die Christussäule, welche jetzt den Hildesheimer Domhof ziert. Die Säule zeigt Darstellungen aus dem Leben Christi,'während auf den beiden Domthüren in erhabenem Bildwerk der Fall und die Erlösung des Menschengeschlechts dargestellt sind. Sie sind die Zeugen der Kunstfertigkeit des großen Hildesheimer Bischofs. — Als er im Jahre 1022 starb, bejammerten die Armen, die Witwen und Waisen den Verlust des Vaters, die Edlen wie das Volk den Verlust des Verteidigers des Vaterlandes, des scharfsinnigen Beraters des Reichs. Seine. Ruhestätte fand er in der Gruft des Michaelisklosters. 6. Wie die Melfenfürsten in unler Land kamen. 1127. 1. Schon zur Zeit Karls des Großen lebte in Bayern das reichbegüterte Grafengeschlecht der Welfen. Es genoß solches Ansehen, j daß Kaiser Ludwig der Fromme eine Tochter dieses Geschlechts zur j Gemahlin nahm. Ein Glied der Familie erlangte das Herzogsamt
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