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1. Altertum und Mittelalter - S. 43

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 43 — Innere Zwistigkeiten, Übervölkerung, Sucht nach Abenteuern und Aussicht auf Gewinn durch den Handel veranlaßten auch in den späteren Jahrhunderten die Griechen aller Stämme und Gebiete zu teilweiser Auswanderung und zur Anlegung zahlreicher, mehr oder minder bedeutender Kolonien. Die unternehmenden Seefahrer von Chalcis auf Euböa besiedelten jene dem thracischeu Festlande vorgelagerte Halbinsel, welche von ihnen den Namen Chalcidice empfing, und auf der sie eine Reihe ansehnlicher Pflanzstädte, wie Akanthus und Stagira, gründeten, während Potidäa an der schmälsten Stelle der westlichen Erdzunge eine Schöpfung der Korinther und das am strymonischen Meerbusen (Busen von Kontessa) gelegene Am-phipolis eine Schöpfung der Athener war. Die Megarer wandten ihre Kolonisationsthätigkeit den Ufern des Bosporus zu, indem sie zuerst am östlichen Eingänge desselben Chalcedon und dann auf der europäischen Seite das zu allen Zeiten wichtige Byzanz, das heutige Constantinopel, anlegten. Die Milesier, welche früh schon den Bahnen der Phönizier und Minyer folgten und die Vorteile erkannten, die eine Erschließung der vom Pontus Euxinus, vom schwarzen Meere bespülten Landschaften ihrem Handel bot, riefen kurz nacheinander die Städte Sinope und Trapezus und zum Schutze der dorthin gerichteten Fahrten Cyzicus an der Propontis, dem Meer von Marmara, und Abydus und Lampsacus am Hellespont ins Dasein. Das rasche Aufblühen der Kolonien an der politischen Südküste ermutigte die Milesier auch zur Besiedelung der gegenüberliegenden Gestade, wo sie Tomi und Jstria in der. heutigen Dobrudscha, Tyras (Akkerman) an der Mündung des Dniester, die „Segensstadt" Olbia am Bug, Theodosia und Pantikapäon (Kertsch) aus dem tanrischen Chersones (Halbinsel Krim), Tanais im Delta des Don und Phasis und Dioskurias im alten Kolchis erbauten. Ungefähr um dieselbe Zeit gingen Scharen von Minyern, welche sich unter den Phöniziern auf der Insel Thera niedergelassen hatten, nach Libyen hinüber und legten in der fruchtbaren Oase Barka den Grund zu der Stadt Ey reue, die in kurzem zu einem der belebtesten und reichsten Handelsorte emporstieg. Vor der Fahrt auf der weiten, inselarmen Westsee ließen sich die Griechen durch unheimliche Schiffersagen lange Zeit zurückschrecken, endlich aber bekämpften sie ihre Scheu und wandten ihre Handels- und Kolonisationsthätigkeit auch den Küsten und Eilanden jenseits des jonischen Meeres zu. Kühne Seeleute von Rhodus und Enidns umsegelten die Südspitze Siciliens, das Vorgebirge Pachynum, und gründeten die Pflanzstadt Gela, von wo aus dann auf steiler Felsenhöhe das noch
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