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1. Altertum und Mittelalter - S. 131

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 131 — that u.a. Juvenalis, der in gerechtem Unwillen über die Schändlichkeit und Verworfenheit der damaligen Welt sagt: „Es ist schwer, keine Satire zu schreiben." Auch die Baukunst nahm in den ersten Zeiten des römischen Kaiserreichs einen mächtigen Aufschwung. Die öffentlichen Bauwerke und Anlagen, die glänzenden Privathäuser und Villen, womit schon die Republik die Hauptstadt und die Umgebung zu schmücken begonnen, mehrten sich mit jedem Jahre und wurden immer großartiger und kunstvoller. Das Forum des Augustus mit dem Tempel des rächenden Mars, das Heiligtum des Jupiter auf dem untersten Teil des capitolinischen Hügels, der Apollotempel aus weißem Marmor auf dem Palatin, das zu Ehren des Jupiter, der Venus und des Mars errichtete Pantheon und andere Schöpfungen des vorgenannten Herrschers und seines Freundes Agrippa gehörten zu den hervorragendsten Prachtbauten Roms und erregten neben ausgedehnten Wasserleitungen und dauerhaften Heerstraßen die Bewunderung von Mit- und Nachwelt. Auf dem Marsfelde, wo sich auch das Rundgebäude des Pantheon mit seinem kuppelartigen Dach erhob, erstand aus Tempeln und Hallen, aus Bädern und aus Anlagen für Staatszwecke eine völlig neue Stadt, die den Glanz der alten so sehr überbot, daß Augustus sich rühmen konnte, er habe eine Ziegelstadt angetroffen und hinterlasse eine Marmorstadt. Kaiser Claudius rief jene großartige Wasserleitung ins Leben, welche teils unter, teils mittelst gewaltiger Bogengewölbe über der Erde reines Quellwasser aus weiter Entfernung bis nach den höchstgelegenen Punkten Roms führte, ein Riesenwerk, dem nach dem Urteil eines Zeitgenossen kein anderes in der ganzen Welt gleichkam. Nero erbaute auf den Trümmern der durch die furchtbare Feuersbrunst verwüsteten Hauptstadt sein „goldenes Haus", dessen mit Säulengängen verbundenen Gebäude Fruchtfelder, Seen, Weinberge und Haine einschlössen, und das eben so sehr an innerer Pracht wie an äußerer Ausdehnung alle vorhandenen Paläste übertraf. Vespa-sian bereicherte Rom durch das mächtige Amphitheater, das sogenannte Colosseum, das noch in seinen Ruinen das Staunen des Beschauers erweckt, und Trojan ließ zur Verherrlichung seiner Kriegsthaten die 35 Meter hohe Säule errichten, zu deren Spitze, einst mit dem Standbilde des Kaisers geschmückt, eine gewundene Treppe im Innern emporführt. Hadrian schuf unter zahlreichen anderen Bauwerken die prachtvolle Villa bei Tibur, dem heutigen Tivoli, in welcher sich auf einer Fläche von zehn römischen Meilen Umfang die Nachbildungen der herrlichsten Gegenden und Orte des Morgenlandes vorfanden, und das seinen Namen tragende berühmte Grabmal, das im 9*
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