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1. Altertum und Mittelalter - S. 143

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 143 — folgung herein, welche die Flucht vieler Gläubigen veranlaßte und sie über ganz Palästina und die benachbarten Länder Phönizien, Syrien und Cypern zerstreute, wohin nun auf diese Weise ebenfalls die Hellen Strahlen des himmlischen Lichtes drangen. Denn an allen Orten, die den Vertriebenen als Asyl dienten, sammelten sich neue Bekenner um sie, und nicht nur zahlreiche Juden, sondern auch gar manche der ernster gesinnten Heiden wurden dem Evangelium gewonnen. Einen mächtigen Aufschwung erhielt das Missionswerk durch Paulus, einen griechisch gebildeten Juden aus Tarsus in Cilicien, der sich vorher Saulus nannte und die Jünger Jesu leidenschaftlich verfolgt hatte. Auf dem Wege nach Damaskus wunderbar bekehrt, brachte er zuerst einige Jahre der Abgeschiedenheit in Arabien zu, nahm dann seinen Aufenthalt in Damaskus, Jerusalem und Tarsus und begab sich hierauf nach Antiochien in Syrien, wohin ihn Barnabas zur Mitarbeit an der dortigen blühenden Christengemeinde berufen. Von Antiochien aus trat er auch jene drei apostolischen Reisen an, welche von so herrlichen Erfolgen begleitet waren und ihn zu einem besonders auserwählten Rüstzeug stempelten, den Namen Christi zu tragen unter die Heiden. Auf seiner ersten Reise besuchte er in Gemeinschaft mit Barnabas die Insel Cypern und das südliche Kleinasien und gründete hier die Gemeinden zu Antiochien in Pisidien, Jconinm, Lystra und Derbe. Nach seiner Rückkehr erhob sich über die Frage, ob die Heidenchristen der Beschneidung und den übrigen religiösen Gebräuchen der Juden zu unterwerfen seien, ein ziemlich heftiger Streit, der endlich auf dem sogenannten Apostel-Concil zu Jerusalem im Sinne des Paulus dahin entschieden wurde, daß man die Ausbreitung des Reiches Gottes durch derartige Bedingnngen nicht erschweren dürfe. Neugestärkt und ermutigt in seinem heiligen Werke unternahm nun der Heidenbekehrer seine zweite Reise, auf welcher er zuerst den Galatern das Evangelium predigte und dann nach Europa übersetzte, um hier die Gemeinden zu Philippi und Thessalonich zu stiften, auf dem Areopag zu Athen den „unbekannten Gott" zu verkünden und schließlich während eines anderthalbjährigen Aufenthalts in Korinth eine große Menge von Gläubigen um sich zu scharen. Bei seiner dritten Reise war sein Blick vorzugsweise auf das volkreiche Ephesus gerichtet, wo er zwei Jahre und sechs Monate lang eine überaus gesegnete Wirksamkeit entfaltete, indes seine Gehilfen in der weiten Umgegend das Wort ausbreiteten und den Grund zu den Gemeinden von Laodicea, Colossä, Smyrna, Sardes und Philadelphia legten. Von dort zurückgekehrt, wurde er zu Jerusalem infolge eines gegen ihn erregten Tu-
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