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1. Altertum und Mittelalter - S. 202

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 202 — Empörung, und zwar in Gemeinschaft mit Thankmar, Ottos älterem Halbbruder, der sich in seinem Erbe verkürzt glaubte. Thankmar fand bei der Verteidigung der von ihm in Besitz genommenen Eresbnrg den Tod, Eberhard aber verbündete sich jetzt mit Giselbert von Lothringen, dem Schwager des Königs, und mit Heinrich, dem jüngeren Bruder des letzteren, den man durch die Aussicht auf Erlangung des Thrones zu gewinnen gewußt. Doch die Aufrührer traf das verdiente Los: 939 sie wurden bei Birthen am Rhein geschlagen, und als sie bei Auderuach abermals über deu Strom setzten, erlag Eberhard den Streichen der plötzlich hereinbrechenden Gegner, und Giselbert versank auf der Flucht in den Wellen. Heinrich, der noch einige Versuche machte, das Ziel seines Ehrgeizes zu erreichen, und sogar mit Mordgedanken umging, stellte sich endlich freiwillig dem Könige, erhielt die erbetene Verzeihung und wnrde fortan einer der treuesten Anhänger des Bruders. Dieser Ausgang befreite Otto nicht nur aus schwerer Verlegenheit, sondern gewährte ihm als Sieger anch die Möglichkeit, die Herzogswürde seinen Grundsätzen gemäß als Reichsamt zu behandeln und ohne Rücksicht auf Erbansprüche oder Volkswahl ganz nach Gefallen zu vergeben. Mit Lothringen belehnte er, nachdem er es mehrere Jahre lang anderweitig hatte verwalten lassen, seinen nachherigen Schwiegersohn, den fränkischen Grafen Konrad „den Roten", rnit Baiern, wo bereits zum zweiten Male feit Arnulfs Tode die Erbfolge durchbrochen wurde, seinen Bruder Heinrich, und mit Schwaben, dessen letztes Stammeshaupt, der Gemahl der Witwe Burkhards, ohne männliche Nachkommen verstarb, seinen jungen Sohn Ludolf; Sachsen verlieh er im Gefühl seiner Stärke seinem Freunde, dem Grafen Hermann Billuug, und den Herzogsstuhl von Franken ließ er dauernd unbesetzt. Mit dem gleichen Erfolge war Otto bemüht, die Grenzen des Reiches im Norden und Ofteu zu sichern und zu erweitern. Gegen die unter dem Namen Wenden begriffenen slavischen Volksstämme zwischen Elbe und Oder kämpfte neben Hermann 940 Billuug der eben so kluge wie kühne Gero, den d/er König zum Markgrafen der Nordmark erhob, und der durch seine Kriegsthaten bald der Schrecken der Feinde ward. Er brachte das ganze Brandenburger Land in seine Gewalt, drang siegreich bis an die Ufer der Oder vor und nötigte sogar den Herzog Mieezislaw vou Polen, die deutsche Oberhoheit anzuerkennen. Wider die Dänen, die unter Harald Blau- 947 zahn erobernd in die schleswigsche Mark eingefallen waren, zog Otto selbst ins Feld, trieb sie nach Jütlaud zurück und zwang sie zur abermaligen Verzichtleistung auf das Gebiet
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