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1. Altertum und Mittelalter - S. 235

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 235 — hoher Blüte gelangte und zur ersten Handelsstadt des Nordens, zum großen Markt für alle Bewohner der Ostseeländer emporstieg. Doch dieses erfolgreiche Wirken erfüllte den Löwen mit ungemessenem Stolze und verleitete ihn zu einem rücksichtslosen Auftreten gegen seine schwächeren Nachbarn, die sich endlich, den Markgrafen von Brandenburg, den Landgrafen von Thüringen und die Erzbischöfe von Magdeburg und Bremen an der Spitze, wider ihn verbündeten, ohne indes in dem nun beginnenden wilden, verheerenden Kriege etwas ausrichten zu können. Da kehrte Friedrich aus Italien heim, forderte die Streitenden vor seinen Richterstuhl, gebot ihnen Einstellung der Feindseligkeiten und nötigte sie zur Herausgabe der gemachten Eroberungen. Auch Heinrich fügte sich dem Spruche, doch blieb ein tiefer Groll in seiner Seele zurück, der nur neue Nahrung erhielt, als sein Oheim Wels einen großen Teil seiner Güter nicht ihm, sondern dem Kaiser vermachte. Da gleichzeitig noch andere söhnelose Grafen den Hohenstaufen zum Erben einsetzten und verschiedene erledigte Lehen an die Krone heimfielen, vereinigte Friedrich bald so viele und so ausgedehnte Besitzungen in seiner Hand, daß er wohl hoffen durfte, die Herrschaft in Deutschland seinem Hause für immer sichern zu können. Auf dem Reichstage zu Bamberg ließ er seinen lieo erstgeborenen Sohn Heinrich zum König wählen, dem zweiten Sohne, Friedrich übertrug er das Herzogtum Schwaben, den dritten, Konrad, stattete er in Franken aus, den vierten, Otto, bestimmte er zum Verweser von Burgund und dem jüngsten Philipp, wies er später mehrere dem Reiche gehörige Güter zu. Um Friedrich keine Heeresfolge leisten zu müssen, war Heinrich der Löwe im Jahre 1172 mit einigen geistlichen und weltlichen Herren und vielen bewaffneten Knechten nach dem heiligen Lande gepilgert. Nach seiner Rückkunft vermochte er indes seinen Beistand nicht länger zu versagen und schloß sich mit einer nicht unbedeutenden Truppenmacht dem Kaiser auf dessen fünftem Zuge nach Italien an. Hier hatten die 1174 Lombarden mittlerweile eine rege Thätigkeit entwickelt, ihren Bund weiter ausgebildet, Mailand wieder hergestellt und an den Ufern des Tanaro eine neue feste Stadt erbaut, die sie dem Papste zu Ehren Alessandria nannten. Friedrich schritt sofort zur Belagerung dieses wider ihn errichteten Bollwerks, konnte aber trotz aller Anstrengungen die starken Mauern desselben nicht brechen, und da zugleich auch ein zahlreiches Heer zum Entsatz herbeieilte, stand er von ferneren Angriffen auf Alessandria ab und ging dem heranrückenden Feinde entgegen. Zn einer Schlacht kam es indes vorläufig nicht, denn sowohl
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