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1. Altertum und Mittelalter - S. 272

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 272 — 1192 schleifte Askal on in Besitz zu nehmen und mit neuen Bollwerken zu versehen. Hier kam es abermals zu heftigen Streitigkeiten zwischen den Fürsten des christlichen Heeres, und Leopold von Österreich, dessen Banner Richard hatte in den Kot treten lassen, zog mit den deutschen Pilgern tief erbittert nach der Heimat ab. Um dieselbe Zeit wurde Konrad von Montferrat ermordet, und da seine Witwe ihre Hand dem Grafen Heinrich von Champagne, einen Neffen des englischen Herrschers, reichte, so erkannte der letztere den Erben der Ansprüche Konrads nicht nur als Fürsten von Tyrus, sondern auch als König von Jerusalem an, während er Guido von Lnsignan als Entschädigung das „Königreich Cyperu" überließ. Bald darauf unternahm Richard einen zweiten Zug gegen Jerusalem, das er diesmal leicht hätte erobern können, dessen Belagerung er indes auch jetzt wieder ausgab, um einige Wochen später das hartbedrängte Joppe von der Einschließung durch die Saracenen zu befreien. Mit den Kämpfen vor dieser Stadt, in denen er seine ganze löwenherzige Tapferkeit entfaltete, endete des Königs kriegerische Thätigkeit im Morgenlande. Es erfolgten Unterhandlungen, welche zu einem Waffenstillstände führten, durch den die Christen im Besitz des Küstenstriches von Accon bis Joppe blieben, ungehinderten Zutritt in Jerusalem erhielten und dafür das neubefestigte Askalon verloren, das zur Schleifung bestimmt wurde. Dann bestieg Richard ein Schiff und trat in aller Stille die Rückfahrt nach England an, das er indes erst nach langen, herben Prüfungen wiedersehen sollte. Von einem Sturme nach Aquileja verschlagen, wurde er auf dem Wege durch Österreich von dem schwerbeleidigten Herzog Leopold gefangen genommen und an Kaiser Heinrich Vi ausgeliefert, der ihn nur gegen hohes Lösegeld freigab. § 52. Das lateinische Kaisertum, der Kreuzzuq Friedrichs Ii und die Heerfahrten nach Ägypten und Tunis. Der unrühmliche Ausgang des letzten großen Kreuzzuges hatte die Teilnahme der europäischen Fürsten und Völker an den Geschicken der christlichen Reiche im Morgenlande bedeutend gemindert. Trotzdem gelang es den Bemühungen Papst Innocenz' Iii, ein neues Pilgerheer zusammen zu bringen, an dessen Spitze der Graf Balduin von Flandern, der Markgraf Bonifa-cins von Montferrat und verschiedene andere angesehene Herren standen. Da man zu der Einsicht gekommen, daß Palästina nur dauernd behauptet werden könne, wenn man Ägypten besitze, so sollte sich das Unternehmen zunächst wider das letztgenannte Land richten. Der Doge (Herzog) Dandolo von Venedig erklärte sich bereit, gegen eine bestimmte Summe die nötigen Schiffe zur Überfahrt zu stellen, und als die Wall-
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