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1. Altertum und Mittelalter - S. 279

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 279 — der dem Heere schon in Ägypten so verderblich gewesen: man ließ, um erst die Ankunft Karls von Anjou, de§_ Beherrschers von Neapel und Sicilien, zu erwarten, den günstigsten Augenblick zu einem Angriff vorübergehen, so daß die Tnnesen Zeit gewannen, Verteidignngsanstalten zu treffen und ihre Reihen durch die Beduinen der Wüste zu verstärken. _ Eine noch beklagenswertere Folge der erwähnten Unthätigkeit war es, daß sich im Lager der Christen böse Krankheiten einstellten, welche viele Grafen und Ritter und zuletzt auch, am 25. August 1270, den König Ludwig hinwegrafften. Einige Tage später traf Karl von Anjou mit Schiffen und Mannschaften in Afrika ein und beschloß in Übereinstimmung mit seinem Neffen Philipp, Ludwigs Sohne und Erben, dem unerträglichen Zustande durch eine Entscheidungsschlacht ein Ende zu machen. Der Plan gelang, die Saracenen wurden geschlagen, und der bestürzte Sultan knüpfte schleunigst Unterhandlungen an', auf welche die Könige, um nur schnell wieder heimkehren zu können, bereitwilligst eingingen. So wurde ein Friedensvertrag abgeschlossen, der den Angehörigen der beiderseitigen Staaten Sicherheit des Lebens und Eigentums und ungehinderte Niederlassung und freie Religionsübung in den betreffenden Ländern gewährte, und der außerdem den Tunesen die Zahlung der von den Franken aufgewandten Kriegskosten und die Entrichtung eines jährlichen Tributs an die Krone von Sicilien auferlegte. Nachdem dieser Vertrag von allen Teilen anerkannt und beschworen war, begaben sich die Pilger ohne Zögern zu Schiffe und traten die Rückfahrt nach Europa an, das sie vor kaum vier Monaten erst verlassen hatten. § 53. Ausgang und Folgen der Kreuzzüge. Da die morgenländischen Christen bei dem immer mehr dahin schwindenden Eifer für die Kreuzzüge keine weitere namhafte Unterstützung aus der alten Heimat erlangen konnten, so brachen gar bald Jahre der Not und der äußersten Bedräuguis über dieselben herein. Von Norden her bedrohten die Tnrkomanen, von Osten her die Mongolen die fränkischen , Besitzungen, und als die streitbaren Hirtenvölker von den Ägyptern in blutiger Feldschlacht überwunden worden, warfen die Sieger ihre Augen auf die schwachen Reste des Königreichs Jerusalem. Sultan Bibars, der sich vom niedrigen Sklaven zum Beherrscher des Nillandes emporgeschwungen hatte, fiel mit beträchtlicher Heeresmacht in Palästina ein, zerstörte die Kirchen in Nazareth und auf dem Berge Tabor, brachte Cäsarea und Joppe in seine Gewalt und eroberte endlich Antiochien, die Hauptstadt des 1268 ersten von den Kreuzfahrern gegründeten Fürstentums. Zwanzig Jahre später bezwang Sultan Kelann, der nach Bibars' Tode
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