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1. Altertum und Mittelalter - S. 303

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 303 — Schaffhausen und Appenzell bis zum Ausgange des Mittelalters ihre Unabhängigkeit von den grundherrlichen Gewalten und erhielten Aufnahme in den dadurch wesentlich vergrößerten Bund. § 58. Die Mark Brandenburg. Wir haben gesehen, wie der dem Hause Anhalt oder Askanien angehörige Albrecht 1134 .der Bär die bisherige Nordmark, die seitdem Mark Branden- bis bnrg genannt wurde, zuerst als Bestandteil des Herzogtums 1170 Sachsen und dann als unmittelbares Fürstentum erhielt. Von dieser Zeit an beginnt die Geschichte des Staates, dem die ruhmvollste Aufgabe im Norden des Reiches zufallen, und von welchem in unseren Tagen die Einigung des so lange zerrissenen Vaterlandes ausgehen sollte. Fast zwei Jahrhunderte hindurch hatte die deutsche Herrschaft auf dem rechten Ufer der Elbe gar keine oder doch nur sehr geringe Fortschritte gemacht, der Thatkraft und Umsicht des Manischen Geschlechts aber gelang es binnen Kurzem, christlich-germanisches Wesen in jenen Gegenden dauernd zu begründen. Teils durch Gewalt, teils durch Verträge brachte Albrecht einen wendischen Landstrich nach dem andern an sich, und als er erst die alte Hauptstadt Brenn ab or mit stürmender Hand genommen, trug er auch in raschem Vordringen sein siegreiches Banner bis an die Oder. Um aber seine Eroberungen für immer zu sichern, war er vor allem darauf bedacht, die durch den Krieg verödeten und entvölkerten Gebiete mit deutschen Ansiedlern zu besetzen. Zu diesem Zwecke wies er seinen Mannen mehr oder weniger ausgedehnte Grundstücke zur Bebauung an und zog zugleich vom Niederrhein, aus Holland, Seeland und Flam-land Einwanderer herbei, welche Sümpfe trocken legten, Gewässer eindämmten und nach der Mark alle die Zweige des Gewerbfleißes verpflanzten, durch die sich ihre alte Heimat auszeichnete. Auch die geistlichen Ritterorden der Templer und Johanniter wußte er für seine Pläne zu gewinnen; er überließ ihnen außer einigen Kirchen beträchtliche Ländereien, unter der Bedingung, ihn im Kampfe gegen die Slaven wie in seiner Kolonisations- und Missionsthätigkeit nach Kräften zu unterstützen. Und seine Bemühungen wurden nach allen Seiten hin von dem herrlichsten Erfolge gekrönt: die Bevölkerung Brandenburgs wuchs von Jahr zu Jahr, Ackerbau und Industrie entwickelten sich in erfreulicher Weise, und die ein-gebornen Wenden bekehrten sich zum Glauben an den Gekreuzigten und nahmen mit der Religion ihrer deutschen Herren allmählich auch deutsche Sprache, Sitte und Bildung an. Albrechts Nachfolger setzten das begonnene Werk in seinem 1225 Geiste fort. Die Brüder Johann I und Otto Iii, welche ^7
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