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1. Altertum und Mittelalter - S. 344

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 344 — besten Söhne verehrte. Die angesehensten Männer seiner Zeit, wie Erasmus, Luther und Melanchthon, waren seine Freunde, mit dem unübertroffenen italienischen Maler Raffael stand er in innigem Verkehr, und die Kaiser Maximilian 1 und Karl V zogen ihn wiederholt an ihren Hos und überhäuften ihn mit Gunstbezeugungen. In seinen Werken erscheint er überall als echter deutscher Künstler, treu und seelenvoll und erhaben in Gefühl und Gedanken; seine Darstellungen zeigen Würde, mit Grazie und Gefälligkeit gepaart, das Kolorit ist glänzend, die Ausführung vollendet und nicht selten dabei ungemein zierlich. Ein Jahr nach Albrecht Dürer wurde in einem Dorfe des Bistums Bamberg als Sohn eines Kartenmalers und Formschneiders der durch seine Bilder aus der Reformationszeit be-1472 kannte Lukas Kranach geboren. Früh schon nahm derselbe 1553 Qn den Beschäftigungen des Vaters teil, dann begab er sich nach Koburg, wo ihn Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen veranlaßte, ihn an seinen Hof nach Wittenberg zu begleiten. Als Bürgermeister dieser Stadt, welches Amt er vom Jahre 1537 ab bekleidete, lebte er im vertrauten Umgange mit Luther, den er ebenso wie seine Familie und seine Schüler vielfach porträtierte. Nach der unglücklichen Schlacht bei Mühlberg folgte er dem Kurfürsten Johann Friedrich, welchem er mehr Freund als Unterthan war, in die Verbannung und später in dessen neue Residenz Weimar, wo er auch seine Tage beschloß. Die Vorzüge seiner Werke bestehen in der Korrektheit der Zeichnung, der Lebendigkeit und Dauer des Kolorits und der unübertrefflichen Zartheit der Ausführung; zu seinen größeren Schöpfungen gehören die Altarblätter zu Weimar, Naumburg, Torgau, Kemberg und Wittenberg. Ein vierter ausgezeichneter 1498 Künstler, der Maler und Formschneider Hans Holbein, er-1543 wahrscheinlich zu Augsburg das Licht der Welt, um dann mit seinem Vater nach Basel zu gehen. Hier erwarb er sich die Freundschaft des Erasmus, zu dessen „Lob der Narrheit" er die Holzschnitte fertigte, und bessert Empfehlungsschreiben er es verdankte, daß er auf einer Reise nach England die ehrenvollste Aufnahme daselbst fand. In England, wo er bis zu seinem Tode blieb, befinden sich auch die meisten seiner Gemälde, welche sämtlich die treueste und gewissenhafteste Nachahmung der Natur bekunden und eine lebensvolle Darstellung, hlühendes Kolorit und schöne Formen zeigen. Unter seinen Holzschnitten, die mit Recht unübertrefflich genannt werden können, ist am berühmtesten der „Totentanz."
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