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1. Neuzeit - S. 126

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 126 — gen. Am 6. Mai 1527 wurde die Stadt erstürmt und hierauf mehrere Wochen hindurch einer schonungslosen Plünderung unterworfen, die zu verhindern kein Führer Ansehen genug besaß, zumal Bourbon bei Ersteigung der Mauern gefallen war. Unterdessen halten die Franzosen in Oberitalien beträchtliche Fortschritte gemacht und wandten sich nun gegen Neapel, das sie aus der Landseite eng einschlössen, während es der Doge von Genua, Andreas Doria, mit einer Flotte von der See her bedrängte. Da jedoch im Belagerungsheere eine bösartige Seuche ausbrach, an welcher auch der Marschall Lautrec starb, und Doria wegen erfahrener Kränkung die Partei des Kaisers ergriff und seinen bisherigen Verbündeten die Zufuhr abschnitt, sahen sich die letzteren zu einem verlustvollen Abzüge gezwungen. 1529 Infolge dessen bequemte sich Franz I zu dem Frieden von Cambray, in welchem er wiederum auf Mailand verzichtete, den Besitz Burgunds aber einstweilen zugestanden erhielt. Ein Jahr später empfing Karl zu Bologna vom Papste die 1530 Krönung, die letzte, die überhaupt ein deutscher Kaiser von einem römischen Kirchenfürsten begehrte. Während der Habsburgische Herrscher um das Übergewicht seines Hauses in Italien kämpfte, drohten dem Reiche weit größere Gefahren von Osten her, durch die Türken. Diese hatten unter ihrem kriegerischen Sultan Soliman Ii im Jahre 1521 Belgrad erobert und waren dann in Ungarn einge-1526 drnngen, dessen König Ludwig Ii bei Mohacz Schlacht und Leben gegen sie verlor. Zum Nachfolger des letzteren wählte ein Teil der Großen des Landes den Bruder des Kaisers, Ferdinand, ein anderer den Johann Zapolya, der auf Frankreichs Betreiben die Anerkennung und Unterstützung des Sultans erhielt. Um seinem Schützling die Krone zu sichern und damit zugleich fein eigenes Machtgebiet zu erweitern, zog Soliman 1529 die Donau aufwärts und rückte mit 250 000 1529 Mann vor Wien, das von nur 17 000 Mann verteidigt wurde Doch das kleine Häuflein wehrte sich mit solcher Tapferkeit und Ausdauer, daß die Türken die Belagerung aufgeben mußten, noch ehe das gegen sie aufgebotene deutsche Hilfsheer eingetroffen 1532 war. Drei Jahre später erneuerte der Sultan seinen Einfall in Ungarn, mit der ausgesprochenen Absicht, sich zum Herrn des Abendlandes zu machen und als „Kalif von Rum" die römische Kaiserkrone ans sein Haupt zu setzen. Da schloß Karl V mit den evangelischen Ständen den Nürnberger Religionsfrieden und bewog dadurch die protestantischen Fürsten, sich eifrig an der Aufbringung ungewöhnlich starker Streitkräfte zu beteiligen, bei deren Herannahen Soliman von der österreichischen Grenze zurückwich. Doch vermochte Ferdinand Ungarn nicht völlig zu
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