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1. Neuzeit
1894 -
Halle a.S.
: H. Peter
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1. Neuzeit 
- S. 340
1894 -
Halle a.S.
: H. Peter
— 340 —
verhelfen, landete in demselben Frühjahr der Patriot und Frei-scharensührer Garibaldi mit 1000 Mann bei Marsala auf ©teilten, vermehrte dort seine Streitkräfte durch täglichen Zuzug von allen Seiten und nötigte die Truppen der Königs Franz Ii binnen einem Monat zur völligen Räumung der Insel. Dann ging er nach dem Festlande hinüber, bemächtigte sich ohne Schwertstreich der Hauptstadt Neapel und vereinigte sich hierauf mit dem sardinischen Feldherrn Cialdini, welcher eben den päpstlichen General Lamorieiöre bei Castelfidardo geschlagen und den größeren östlichen Teil des Kirchenstaates seinem Monarchen unterworfen hatte. Franz Ii zog sich nach dem festen Gaeta zurück, wo er drei Monate hindurch die heldenmütigste Gegenwehr leistete, bis er bei der Unmöglich-1861 feit längerer Verteidigung am 13. Februar 1861 kapitulierte. Fünf Tage nachher, am 18. Februar, ließ sich Viftor Ema-nuel zum „König von Italien" erflären.
Die letzterwähnten Ereignisse fanden Friedrich Wilhelm Iv zwar noch ant Leben, aber nicht mehr an der Spitze der Regierung. Der König war nämlich infolge der vieljährigen Aufregungen an einem Gehirnleiden erkrankt, weshalb fein Bruder Wilhelm, Prinz von Preußen, zuerst am 25. Oktober 1857 dessen Stellvertretung und dann ant 7. Oktober 1858 1858 die mit voller Selbständigkeit ausgestattete Regentschaft übernahm. Am 25. Oktober erteilte der Landtag hierzu feine Zustimmung, und am 26. Oktober leistete der Prinz-Regent den feierlichen Eid auf die Verfassung.
§ 116. Die Gründung des neuen deutsches Reiches durch Wilhelm I. Der für den unheilbar erkrankten König zum Oberhaupt des preußischen Staates berufene Prinz begann sein Regiment damit, daß er das unbeliebte und wenig geachtete Ministerium Manteussel entließ und ein nettes unter dem Vorsitz des Fürsten Anton von Hohenzollern-Sigmaringen ernannte. Jtr seiner ersten Ansprache an dasselbe entwickelte er ein Programm, das von einem eigentlichen Bruch mit derver-gangenheit nichts wissen wollte, das jedoch im Innern eine gemäßigt liberale und nach außen eine entschieden nationale Politik verhieß, und das deshalb im Lande mit dem lebhaftesten Beifall begrüßt wurde. Für die Durchführung dieses Programms aber bürgte mehr als alles das Wesen des Prinzen, der mit der Ruhe und Besonnenheit des Alters — er war ant 22. März 1797 geboren — die entschlossene und kraftvolle Art des Kriegsmannes sowie jene Eigenschaften verband, die ihm selbst das abgünstigste Urteil zugestehen mußte, nämlich Offenheit, Geradheit und Biederkeit. Es zog denn auch bald ein anderer Geist, der Geist einer „neuen Ära" in die Staats-