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1. Bilder aus der Alten Geschichte - S. 22

1912 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
22 10. Perikles und die Blütezeit Athens. wurde eine breite und hohe Mauer aufgeführt, trotzdem die Spartaner das zu hintertreiben suchten. Darauf wurde auch die Hafenstadt Athens, der Piräus, ausgebaut, befestigt und durch starke Mauern geschützt. — Trotz seiner Verdienste hatte Themistokles viele Gegner in Athen. Diese erreichten zunächst, daß er durch das Scherbengericht verbannt wurde. So verließ er denn seine Vaterstadt, die durch ihn groß geworden war, und ging nach Argos, der alten Feindin Spartas. Alsbald klagten die Spartaner ihn an, daß er mit den Persern in Verbindung gestanden. Er wurde geächtet, mußte fliehen und fand schließlich eine Freistätte bei den Persern. Fern der Heimat ist Themistokles ums Jahr 460 gestorben. 10. Perikles und die Blütezeit ^Athens. 1. Perikles' Persönlichkeit. Nach dem Perserkriege wurde Perifies der eigentliche Lenker des athenischen Staates. Er stammte aus einem vornehmen Geschlechte, war durch männliche Schönheit, würdevolle Gestalt, hervorragende Geistesgaben und hohe Bildung ausgezeichnet, ein tüchtiger Feldherr und der größte Staatsmann seiner Zeit. Was er m der Volksversammlung riet, das geschah, was er sprach, schien höhere Weihe zu haben. Diese Macht gründete sich vor allem auf ferne Beredsamkeit, die mit unwiderstehlicher Gewalt die Gemüter des Volkes ergriff. Die Athener nannten ihn den „Olympier", d. h. den Himmlischen, und das Volk sagte von ihm, er trage den Blitz und den Donner auf seiner Zunge. Als er einst nach einer Schlacht den Gefallenen die Leichenrede hielt, waren die Mütter der Gefallenen so ergriffen, daß ste ihn umarmten und bekränzten. Dazu kam seine unerschütterliche Ruhe und seine strenge Herrschaft über sich selbst. Beleidigungen verzieh er, und auch der einfachste Bürger hörte von ihm kein hartes Wort. Emst beschimpfte ihn ein Bürger in der Volksversammlung und verfolgte ihn beim Heimgehen mit Schmähreden bis an die Haustür. Perikles erwiderte nichts, sondern sagte zu seinem Sklaven: „Nimm eine Fackel und leuchte diesem Manne nach Hause!" Seine Uneigennützigkett verschaffte dem Perikles einen ähnlichen Ruf wie dem Aristides. 2. Perikles' Herrscherstellung. Perikles suchte als Staatsmann nicht seinen Vorteil, sondern den seiner Vaterstadt. Er bekleidete eigentlich nur das Amt eines Feldherrn oder Strategen, wozu er alljährlich neu gewählt wurde. Trotzdem stand die gesamte Staatsverwaltung unter seinem Einflüsse; er war wie ein Alleinherrscher. Dabei stützte er sich auf die Masse der ärmeren Bürger; er gab ihnen mehr Rechte und sorgte für ihr Wohl. Athen wurde unter Perikles eine vollständige Demokratie: alle Bürger hatten jetzt gleiche Rechte. Zu allen Staatsämtern erhielten jetzt auch die unteren Volksklassen Zutritt, auch zum Archontenamt. Alle wichtigen Fragen und Staatsangelegenheiten entschied die Volksversammlung. Der Areopag durfte hinfort keinen Beschluß der Volksversammlung mehr aufheben; selbst die Rechtsprechung wurde dem Volke übertragen. Jedes Jahr wurden durch das
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