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1. Geschichte von Göttingen und Umgegend - S. 33

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 33 - zur Jagd nach dem Hagen gingen, führte sie nach Harste und legte sie in Stock und Hast. Erst gegen Zahlung emer Losesumme erhielten die beiden Gefangenen ihre Freiheit. Statt nun den Fnedensbrecher, der die Rechte und Freiheiten der Stadt grob verletzt hatte, zu bestrafen ritt der Herzog eines Tages mit einer Schar bewaffneter Knechte in das Dorf Grone ein. brannte mehrere Hauser auf dem Kirchhofe nieder und umzog diesen mit Graben und Pfahlwert. -Da traten die Göttinger dem Herzoge mit ihrem Freibriefe entgegen und forderten Genugthuung. Herzog Otto ließ sich jedoch aus mchts em. Infolgedessen sandten Rat und Bürgerschaft dem Landesherrn int April 1387 einen offenen Absagebrief; darin hieß es: „Können wir uuö der unrechten Gewalt und unseres Schadens an Euch, au Land, Leuten und Gütern erwehren, so wollen wir es thun, unsere Ehre Jvolsi Euch verwahret haben und Euch da nicht zu antworten; denn das Recht sagt uns frei, ledig und los von aller Treue und Pflicht wegen der unrechten Gewalt, die Ihr an uns gethan habt mü Raub und Brand und Gefängnis, wider Eure besiegelten Briefe". Dann stürmten die Bürger den Bollrnz, nahmen die Knechte, welche m der Burg waren gefangen, brachen Türme, Mauern und Zwinger ab und ließen das Stadtthor neben der Burg, durch welches der Herzog emzurerten pflegte, zumauern. Auch die Burganlage in Grone zerstörten sie und brachten die Besatzung von dreißig Knechten gefangen ins Thor. 3. Nnn rüstete sich der Herzog, die Lrtadt zu züchtigen. Benachbarte Fürsten, die Ritter seines Landes, selbst die Städte Brauu-schweiq und Goslar- standen aus seiner Seite und sandten Mdebnese an Göttingen. Im Sommer 1387 führte der Herzog em großes Heer heran verwüstete, was die Stadt an Feld und Wald, Hosen und Leuten in der Umgegend besaß, sengte und brannte in den Stadtdorfern, daß die Bauern entsetzt davonliefen; dann fing er an, dre Stadt zu belagern. Die Bürger verteidigten sich von ihren Türmen und Mauern aus so tapfer, daß der Herzog nichts ausrichten konnte. Er mußte abziehen; in seinem Zorn äscherte er noch Rosdorf ein und ließ seine Mannen und Knechte auf der Brandstätte zurück. Während der Zelt rüstete sich die Bürgerschaft zu offener Feldschlacht. Am 22 jult 1387 öffnete sich das Gronerthor und heraus zog mit wehendem (Ltadt-banner die gesamte wehrhafte Bürgerschaft, an ihrer Spitze der Stadthauptmann Ernst von Uslar. Zwischen Rosdorf und Grone aus dem Felde, das noch heute den Namen Streitacker führt, stieß das Heer der Bürger aus die Herzoglichen. Mit freudigem Mute kämpften Rat. Gilden und die ganze Gemeinde einen heißen Kampf gegen die Ritterschaft des Landes; mancher Göttinger fiel tot oder verwundet nieder; aber die Stadt trug den Sieg davon. Adelige Männer in großer Zahl wurden gefangen genommen, unter ihnen die Herren von Plesse, Berthes von Adelebsen, Bertholt) von Oldershausen, Günther von Bovenden, Heise und Tile von Kerstlingerode und manche andere. Im Siegeszuge, unter dem Geläute der Glocken, wurden die Gefangenen jubelnd in die Stadtgeführt.
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