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1. Geschichte von Göttingen und Umgegend - S. 50

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 50 Bauern, welche aus den Dörfern der Umgegend in die Stadt geflohen waren, mußten dre Stadt verteidigen helfen. Der niedersachfische Kreisoberste, König Christian von Dänemark, versprach, im Falle der Be-wgerung Entsatz und Hilfe zu senden, und mahnte, sich durch keine Drohung schrecken zu lassen Als die Kunde erscholl. Münden sei in Tillys Hände gefallen, da sandte Christian von Dänemark noch fünf Komjmgmen gemustertes Volk unter dem Major David Tönnies in he ©tabi dte außerdem den Rittmeister Moritz von Uslar mit vier ^Geschwadern m ihre Mauern ausgenommen hatte. Bürgerschaft und Soldner bildeten zusammen eine Besatzung von zwölf Kompagnien. Jede derselben Hatte ihren besondern Platz auf dem Walle. Die Hauptwache war auf dem Markte. Die Thore wurden verschlossen und blockiert. Weder Fußgänger noch Reiter durften ohne Wissen des Bürgermeisters oder des Kriegsobersten in die Stadt Jeder putzte den Anordnungen des Majors Tönnies unbedingt Folge leisten Jtat Gilden und ganze Gemeinde schwuren samt den Bauern und ftemden Kriegsleuten einen Eid, daß sie Leib, Gut und Blut wider des Feinds Gewalt auffetzen und Fuß bei Fuß halten und stehen toar Me Stadt bereit, dem Angriffe Tillys, den man jetzt täglich erwartete, zu trotzen. „ 3nni wurde dem Rate ein Schreiben überbracht mit der Aufforderung, Tilly'sche Truppen in Garnison zu nehmen. Der Rat wies das Ansinnen kurz ab. Am Abend desselbigen Tages erschienen auf der alten Heerstraße zwischen Rosdorf und Ellershausen die ersten Tilly schen Heerhaufen, stiegen herab ins Thal, zerstörten die Schleusen oberhalb der Walkemühle, entzogen so der Stadt das Wasser und S. gen zwischen der Stegemühle und Grone ein Lager auf. Die Burger in der Stadt verrammelten zwar schnell die Öffnungen beim Ein- und Ausfluß des Leinekanals, prüften noch einmal sorgfältig ihre Befestigungen, konnten aber den Feind ans seiner Stellung nicht vertreiben. Feindliche Reiter umschwärmten täglich die Stadt, die nunmehr von allem Verkehr mit der Außenwelt abgeschnitten war. Mittels Laufgräben rückte der Feind näher heran und legte bei der Walkemühle, auf dem Aschershäuser Berge, wo jetzt die' Irren-anstalt steht, und am Galgenberge beim Leineükrgange große Schanzen und Verhaue an. In der Stadt aber herrschte Mut und gute Hoff-uung. Zwei Boten von König Christian waren heimlich gekommen und hatten baldige Hilfe versprochen, berichteten auch, König Christian habe zwei Konstabler zur obersten Leitung der Geschütze nach Göttingen abgesandt. Als daher Tilly von Münden ans ein neues, wohlmeinendes Schreiben in die Stadt sandte, verwarf man es wiederum und lieft antworten: Man sei Tilly nichts schuldig. Da schrieb Tilly -am 23 Juni: „Wenn Ihr Euch und Euern Weib und Kindern. Hab und Gut Rat geschafft sehen und Euch in vorsätzlicher -Weise nicht voreilig in Gefahr und Verderben stürzen wollet, so steht es nunmehr an dem und wollen Euch darüber zum Überfluß gewarnt haben. Werdet Ihr Euch zur Gütlichfeit und der Kaiserlichen Majestät schuldigem
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