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1. Teil 1 - S. 70

1911 - Leipzig : Dürr
§ 7. per §taat der Athener. 1. Oie athenische Bevölkerung. Die Landschaft Attika, etwa von der Größe des Herzogtums Anhalt, war nicht besonders fruchtbar. Der steinige Boden war nur mit einer dünnen Ackerkrume bedeckt und erforderte den ganzen Fleiß der Bewohner. Am besten gediehen Oliven und Feigen, in der Ebene von Eleusis auch Getreide. Aber die Küste ist hafenreich, deshalb waren die Phönizier hier schon früh gelandet, später waren die Ionier in diese Landschaft gekommen. Die Bevölkerung setzte sich aus Sklaven, aus geduldeten Fremdlingen, den sogenannten Bewohnern, und aus den Vollbürgern zusammen. 2. Regierung und Verwaltung des Staates vor Solon. a) Ursprünglich herrschte ein König über das Land./Dieser berief die Vollbürger zur Versammlung und zum Gericht auf den Markt, nur für die Festsetzung der Strafe wegen eines Mordes auf den Areshügel, wo zwölf auserwählte Männer richteten. Der letzte König von Attika soll Kodros gewesen sein.x b) Als die Dorier von einem Teile des Peloponnes Besitz ergriffen hatten, drangen sie wieder über die Landenge nach Griechenland, verheerten Attika und wollten auch Athen einnehmen. Ein Götterspruch sagte: „Die Dorier würden siegen, wenn sie dem Könige Kodros von Athen kein Leid zufügen würden." Da schlich sich Kodros, als Bauer verkleidet, in das feindliche Lager, fing absichtlich Streit an und wurde von einem der Dorier erschlagen. Als nun die Athener seine Leiche forderten, merkten die Dorier, daß das Schicksal gegen sie entschieden habe, und zogen ab; die Athener aber schafften die Königswürde ab, weil niemand würdig sei, der Nachfolger eines solchen Königs zu werden./ c) Nach dem Tode des Kodros erhielt ein Archon (Herrscher) aus dem Hause des Kodros die Regierungsgewalt auf Lebenszeit. Endlich ging man dazu über, nachdem schon vorher die Amtsdauer auf zehn Jahre beschränkt und auch das Vorrecht der Familie des Kodros beseitigt worden war, für jedes Jahr neun Archonten zu wählen. So war es denn auch hier, wie in Sparta, zu einer Herrschaft einzelner Bevorrechteter gekommen. Zwar suchte der Archon Drakon durch geschriebene Gesetze Ordnung zu schaffen, sie aber vermehrten nur die Unzufriedenheit, weil sie übertrieben streng gewesen sein sollen. Erst durch die Gesetzgebung des weisen Solon wurde die Ordnung im Staate Attika wiederhergestellt./ 3. Die Gesetzgebung und Verfassung Solons. a) Solon stammte aus dem Geschlechte des Kodros; er hatte sich auf Handelsreisen vielseitige Kenntnisse von Menschen und Staatsverhältnissen erworben. Durch eine kühne Tat war er in Athen allgemein beliebt geworden. Die Insel Salamis war den Athenern entrissen worden, alle Versuche, sie wieder zu gewinnen, scheiterten trotz großer Opfer, so daß zuletzt bei Todesstrafe ver-
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