Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 1 - S. 103

1911 - Leipzig : Dürr
Matronen zogen ins Lager der Volsker, an ihrer Spitze Coriolans betagte Mutter und seine Gattin, die ihre beiden Söhnchen an der Hand führte. Coriolan konnte den Bitten und Tränen der Mutter nicht widerstehen, sondern rief: „Mutter, das Vaterland hast du gerettet, aber deinen Sohn verloren! Mich siehst du niemals wieder; mag dir's die Heimat danken!" Als die Frauen geschieden waren, brach er auf und entließ das Heer. Er lebte unter den Volskern bis ins hohe Alter. 3. Die Zehnmänner und das Gesetz der zwölf Tafeln, a) Die patrizi-schen Richter pflegten in Streitsachen nach altem Herkommen zu entscheiden. Da sie aber oft parteiisch entschieden, verlangten die Plebejer (462) die Aufzeichnung des gesamten gültigen Rechts. Zehn Jahre widersetzten sich die Patrizier diesem Verlangen; endlich wurden im Jahre 451 zehn Männer gewählt und beauftragt, die bis dahin mündlich überlieferten Rechtsbestim-mungen schriftlich aufzuzeichnen, die fortan die patrizischen Richter befolgen sollten. Am Ende des Jahres war das Werk größtenteils vollendet. Die Gesetze, die sie auszeichneten, wurden auf zehn Bronzetafeln geschrieben und ausgestellt. Für das nächste Jahr wählte man wieder zehn Männer, darunter auch drei Plebejer, deren Gesetze zwei weitere Bronzetafeln füllten. So entstand das Gesetz der zwölf Tafeln, welches die Grundlage des gesamten römischen Rechts bildete. b) Da die Patrizier in ihrer Mehrheit versuchten, die ihnen unangenehme Einrichtung der Volkstribunen nicht wieder aufleben zu lassen, zogen die Plebejer zum zweiten Male aus der Stadt. Jetzt erreichten die letzteren, daß die Volkstribunen wieder eingesetzt wurden, und erlangten sogar das Recht, für die in Zukunft vorzuschlagenden Gesetze in ihren Versammlungen gültige Beschlüsse zu faffen. Wenige Jahre nachher errangen die Plebejer ihren dritten Sieg, indem das Verbot der Ehe zwischen Patriziern und Plebejern aufgehoben wurde. 4. Das Ende der Ständeftämpfe. Nach mannigfachen Kämpfen mit den Patriziern setzten es die beiden Volkstribunen Licinius und Sextius durch, daß einer der beiden Konsuln immer ein Plebejer sein müsse. Schließlich erreichten es die Plebejer, daß sie auch zu allen übrigen Ämtern zugelassen wurden. § 23. I>ie römischen Hörigkeiten nach dem Ständekampfe. y 1. Mit dem Anwachsen des römischen Staates war auch die Zahl der Beamten gestiegen. Die Rechtsprechung war den Konsuln genommen und in die Hände besondrer Beamten gelegt worden, der Prätoren. Die Entscheidung über Leben und Tod blieb dem Volke in den Volksversammlungen vorbehalten. Das einflußreichste Amt hatten mit der Zeit die beiden Censoren erhalten. Sie hatten alle fünf Jahre die Bürgerliste auszustellen, aus welcher festgestellt wurde, wer römischer Bürger war und welche Pflichten und Rechte ihm zustanden. Sie hatten aber auch das Recht, einem Bürger,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer