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1. Teil 2 - S. 28

1911 - Leipzig : Dürr
— 28 - 2. Seine Wohltätigkeit. Für die Armen hatte Karl immer eine offene Hand. Nicht nur daheim spendete er reichliche Almosen, überallhin, wo er Christen in Not wußte, sandte er Gaben. Vor allen andern heiligen Stätten verehrte er die Peterskirche in Rom, ihr widmete er die reichsten Gaben. Unzählige Geschenke wanderten zu den Päpsten. Die zahlreichen Fremden, die an seinen Hof kamen, genossen seine Gastfreundschaft im reichsten Maße. Seine Milde und Leutseligkeit wurde von allen Seiten gerühmt, ebenso seine Gerechtigkeit. Allerdings konnte Karl auch hart und unerbittlich sein, wie die Sachsenkriege es bewiesen. Seinen Freunden war er ein treuer Freund und wahrte denen, welchen er seine Freundschaft geschenkt hatte, unverbrüchliche Anhänglichkeit. 3. Sein Familienleben. Sein Familienleben war ein herzliches und inniges. An seiner Mutter wie an seiner Schwester Gisela, die Äbtissin war, hing er mit zärtlicher Liebe. Der Erziehung seiner Kinder widmete Karl die größte Sorgfalt. Wie es der Franken Art war, lernten die Söhne reiten, in den Waffen und der Jagd sich üben. Die Töchter wurden zu fleißiger Arbeit an Spinnrocken und Spindel angehalten. Besondere Sorgfalt wurde auf ihre geistige Ausbildung verwendet. Karl liebte es, seine Kinder immer um sich zu haben; nie speiste er, wenn er daheim war, ohne sie, sie begleiteten ihn auch auf seinen Reisen. 4. Karls Lebensabend und Tod. In den letzten Jahren seines Lebens hat Karl in seiner Familie schwere Verluste erlitten. Zwei seiner Söhne starben ihm, nur sein jüngster Sohn Ludwig blieb übrig. Als er fühlte, daß seine Kräfte abnahmen und sein Ende herannahte, berief er Ludwig zu sich nach Aachen und setzte ihn in feierlicher Versammlung seiner Großen zum Nachfolger und Mitregenten ein. Zu Änfang des Jahres 814 ergriff ihn ein heftiges Fieber, das ihn auf das Krankenlager warf, von dem er nicht mehr aufstehen sollte. Er starb, nachdem er zuvor das heilige Abendmahl empfangen, im 72. Jahre seines Lebens, am 28. Januar 814. Noch an demselben Tage wurde der Leichnam in der dafür bestimmten Gruft der Marienkirche zu Aachen beigesetzt. Über der Gruft errichtete man einen vergoldeten Bogen, der die einfache Aufschrift trug: „Unter diesem Grabmal ruht der Leib Karls, des großen und recht- gläubigen Kaisers." § 23. Der Zerfall des Karolingischen Keiches. 1. Ludwig der Fromme (814—840). Karls Sohn, Ludwig der Fromme, wie er genannt wird, war nicht imstande, das große Reich seines Vaters kraftvoll zu regieren. Schon im Jahre 817 entschloß er sich zu einer Reichsordnung. Der älteste Sohn Lothar, der im Jahre zuvor die Kaiserkrone erhalten hatte, ward zum alleinigen Nachfolger bestimmt, die beiden jüngeren Söhne Pippin und Ludwig sollten besondere Reichsteile als Könige verwalten. Später stieß Ludwig diese Reichsordnung wieder um,
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