Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 2 - S. 115

1911 - Leipzig : Dürr
— 115 — Dieser harte Erlaß und seine Vollziehung durch kaiserliche Abgesandte erregten in ganz Deutschland die bittersten Klagen. Die Erbitterung erhielt auf dem Fürstentage zu Regensburg (1630) ihren Ausdruck. Hier erhoben die Fürsten, besonders Maximilian von Bayern, laute Beschwerden über die Erpressungen des Wallensteinischen Heeres und über das hochfahrende Wesen des Feldherrn. Der Kaiser mußte nachgeben und Wallenstein absetzen. Grollend zog sich dieser auf seine böhmischen Güter zurück; seine Truppen wurden teils entlassen, teils unter den Oberbefehl Tillys gestellt. § 77. Per Schwedische Krieg, 1630—1635?) 1. Das Eingreifen Gustav Adolfs von Schweden 1630. Die protestantische Sache wäre bei der Uneinigkeit und Unentschlossenheit der evangelischen Fürsten in Deutschland verloren gewesen, hätte sich ihrer nicht der schwedische König Gustav Adolf angenommen, der im Juni 1630 mit 15000 Mann an der Peenemündung gelandet war. Er ersah den günstigsten Zeitpunkt, um den deutschen Glaubensgenossen zu Hilfe zu ziehen und zugleich die durch Wallenstein bedrohte Stellung Schwedens in deu Ostseeländern neu zu kräftigen und seine Herrschaft zu erweitern. Als Gustav Adolf landete, hatte er außer den mecklenburgischen Herzögen, die ihre Wiedereinsetzung von ihm erwarteten, keine Bundesgenossen auf deutschem Boden. Selbst den eigenen Schwager, den Kurfürsten von Brandenburg, hat er nur mühsam halb zwingen, halb gewinnen können. Die Mehrzahl der Fürsten, voran der sächsische Kurfürst, wollte sich ihm nicht anschließen. 2. Magdeburgs Fall 1631. Während Gustav Adolf noch in Brandenburg zurückgehalten war, hatten Lilly und fein Reitergeneral Pappenheim die Stadt Magdeburg eingeschlossen. Sie stand damals unter der Verwaltung eines brandenburgischen Prinzen und wurde von dem schwedischen Obersten Dietrich von Falkenberg verteidigt. Erst nach mehrmonatlicher Belagerung wurde die Stadt durch einen Sturmangriff genommen und dem siegenden Heere zur Plünderung preisgegeben. Die Stadt wurde bis auf wenige Gebäude ein Raub der Flammen. Wie das Feuer entstanden ist, weiß man nicht. 3. Gustav Adolfs äiegeszug. Nach Magdeburgs Fall rückte Tilly in Kursachsen ein, um den Kurfürsten zum Anschluß an den Kaiser zu zwingen. Daraufhin aber verbündeten sich die Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg mit dem König von Schweden, der mit seinem Heere die Elbe aufwärts gezogen war. Im September 1631 errang Gustav Adolf in der Schlacht bei Breitenfeld (nördlich von Leipzig) einen glänzenden Sieg über Tilly, dessen Ruf, unbesiegbar zu sein, nun vernichtet war. Der König zog jetzt an den Main, wo er überwinterte. Im Februar !) Siehe K. F. Meyer, Der Page Gustav Adolfs.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer