Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 3 - S. 6

1912 - Leipzig : Dürr
— 6 — der Vater den Trotz des widerspenstigen Adels gebrochen hatte, so beugte der Sohn das allzu stolze Bürgertum unter die Gewalt des Landesherrn. Die Städte waren unter den schwachen Herrschern aus dem Geschlechte der Wittelsbacher und Luxemburger in den Besitz vieler Freiheiten und Rechte gelangt, welche das Ansehen und die Macht des Landesherrn sehr schmälerten. Friedrich I. hatte dem Bürgertum, dessen Kräfte er zur Bändigung des Raubadels bedurfte, vieles nachgesehen. Unter Friedrich Ii. wurden die Städte allzu kühn. Sie strebten danach, sich von der kurfürstlichen Gewalt womöglich ganz unabhängig zu machen. Um ihre Rechte und Freiheiten gegen jedermann, selbst gegen -en Landesherrn, zu verteidigen, schlossen sie untereinander und mit der mächtigen Hansa Bündnisse. Unter den märkischen Städten war die Doppelstadt Berlin-Kölln die mächtigste. Obwohl die beiden Orte unter der Regierung eines gemeinschaftlichen Rates standen, fehlte es zwischen ihnen doch nicht an Zwistigkeiten. Daneben entbrannte hier wie anderwärts der Kampf der Zünfte gegen die Patrizier. Der Streit wurde so erbittert, daß die Handwerker schließlich den Kurfürsten zum Schiedsrichter anriefen. Noch ehe die Streitenden zur Besinnung gekommen, bemächtigte er sich der Stadt (Februar 1442) und setzte für jede der beiden Städte einen besonderen Rat ein, der zum Teil aus den Geschlechtern, zum Teil aus den Handwerkern von den Bürgern gewählt und vom Landesherrn bestätigt werden sollte. So hatte der Kurfürst die Selbständigkeit dieser beiden Städte gebrochen. Als sie sich dagegen auflehnten, behandelte sie Friedrich als Empörer und begann auf einem Stück Landes an der Spree zwischen Berlin und Kölln den Bau einer Zwingburg, die später die bleibende Residenz der brandenburgischen Herrscher wurde. Berlins Niederlage übte auf die andern Städte eine abschreckende Wirkung aus und verschaffte dem Kurfürsten überall Gehorsam. Gleich seinem Vater sorgte auch Friedrich Ii. dafür, verloren gegangene Landesteile wieder zu erlangen, insbesondere vergrößerte er seine Herrschaft durch den Rückkauf der Neumark, die der Deutsche Orden erworben hatte. — In seinem Alter wurde Friedrich Ii. wiederholt von Krankheit heimgesucht, dazu verlor er seinen einzigen Sohn. Das bestimmte ihn, die Mark seinem Bruder Albrecht zu überlassen. § 6. Jußrcdjf Achilles, Johann Kicero und Joachim I. „In Gott's Gewalt — Hab' ich's gefielt, Er hat's gefügt, — Daß mir's genügt." (Wahlspruch Albrechts.) 1. Albrecht Achilles, 1470—1486. Kurfürst Albrecht hatte den Beinamen Achilles erhalten, weil er als einer der gewaltigsten Ritter und Kämpfer seiner Zeit bekannt war. Sein Hos auf der Kadolzburg in Franken war wegen der glanzvollen Feste und des Aufwandes weit und breit berühmt. Dem an ein glänzendes Leben gewöhnten Fürsten gefiel es in der Mark ganz und gar nicht. Wie er die Adligen dieses Landes
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer