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1. Teil 3 - S. 48

1912 - Leipzig : Dürr
— 48 — aufhörlich, deshalb suchte die Kaiserin mit denjenigen Mächten Bündnisse zu schließen, von denen sie wußte, daß sie über starke Landheere verfügten. Zunächst einigte sich Österreich mit Rußland, das seine Augen auf Ostpreußen richtete; auch war die russische Kaiserin Elisabeth (1741—1762), eine Tochter Peters des Großen, die erbittertste Feindin Friedrichs. Schweden schloß sich nun ebenfalls an Rußland an, um diesem keinen Vorwand zu geben, etwa Finnland zu erobern, nebenbei hofften die Schweden, Pommern zu erhalten. Sachsen trat gleichfalls dem Bunde bei, weil es seinen Länderbestand durch Preußen gefährdet glaubte. Schließlich gelang es dem österreichischen Minister Kaunitz, auch Frankreich auf Österreichs Seite zu ziehen. 2. Der Ausbruch des Krieges. Die Verbündeten wollten im Frühjahr 1757 über Preußen herfallen. Friedrich erhielt jedoch von ihren geheimen Abmachungen durch den russischen Thronfolger Kenntnis. Wenn er wartete, bis das Netz sich riugs um ihn schloß, war er verloren. Gegenüber dem drohenden Angriff sah er das einzige Mittel der Rettung darin, mit seinem schlagfertigen Heere den Krieg zu beginnen, ehe die Gegner ihre Rüstungen vollendet hatten. Seine Absicht ging dahin, Österreich mit einigen wuchtigen Schlägen zu Boden zu werfen; dann, meinte er, würde den andern Feinden die Lust zum Angriffe vergehen. 3. Besetzung Sachsens. Im August 1756 ließ Friedrich sein Heer plötzlich in Sachsen einrücken und dem Kurfürsten in Dresden durch einen Gesandten erklären, daß er infolge früherer Erfahrungen sich genötigt sehe, das Land Sachsen zu besetzen. Inzwischen sammelte sich das sächsische Heer in einem fast uneinnehmbaren Lager bei Pirna. Friedrich zog mit einem Teil seiner Truppen nach Dresden, ein anderer Teil schloß das Lager bei Pirna ein. Woche auf Woche verrann, ohne daß Friedrich Herr der sächsischen Truppen wurde. Als eine starke österreichische Heeresabteilung unter Feldmarschall Browne aus Böhmen heranrückte, um dem eingeschlossenen sächsischen Heere Entsatz und Rettung zu bringen, sah sich der König genötigt, ihr in Böhmen den Weg zu verlegen. Bei Lobositz an der Elbe kam es an einem nebeligen Oktobermorgen 1756 zum ersten großen Waffengange dieses Krieges. Das preußische Fußvolk führte die günstige Entscheidung herbei, Browne zog sich zurück. Wenige Tage später ergaben sich die Sachsen. Die gemeinen Soldaten wurden in die preußischen Regimenter eingereiht, die Offiziere gegen das Versprechen, in dem ausgebrochenen Kriege nicht gegen Preußen zu kämpfen, freigelassen. Preußen übernahm die Verwaltung des Kurstaates, nachdem der Landesherr nach Warschau entflohen war, und zog aus ihm einen großen Teil der Kosten des langen Krieges, der nun folgte. Der Einbruch in Sachsen gab den Feinden Friedrichs einen willkommenen Vorwand, beim Reichstag zu Regensburg die Eröffnung des Reichskrieges gegen den „Friedensstörer" durchzusetzen. Der König von Preußen andererseits veröffentlichte die geheimen Schriftstücke aus Dem Dresdener Archive, welche die Pläne
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