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1. Teil 3 - S. 83

1912 - Leipzig : Dürr
§ 33. Das Knde des Deutschen Meiches. 1. Der Krieg mit Österreich und Rußland, a) Noch vor der Erhebung Napoleons zum Kaiser war der Krieg mit England wieder ausgebrochen (1803), weil dieses das für seine Seeherrschaft im Mittelmeere wichtige Malta nicht räumen wollte und französische Schiffe wegnahm. Napoleon ließ darauf ohne weiteres Hannover besetzen. Der englische Staatsmann Pitt brachte nun ein drittes Bündnis zwischen England, Österreich und Rußland, wo 1801 Alexander I. den Thron bestiegen hatte, und Schweden gegen Napoleon zustande. Mit vereinter Macht wollten sie Europa von dem Joche des französischen Gewalthabers befreien. Preußen hielt sich auch diesmal zurück, während Bayern, Baden und Württemberg sich Napoleon anschlossen. b) Ehe die Rüstungen der Verbündeten beendigt waren und die Russen sich mit den Österreichern vereinigen konnten, drang Napoleon mit Blitzesschnelle in Oberdeutschland vor und nahm bei Ulm einen großen Teil des österreichischen Heeres gefangen. Dieser Erfolg war nur dadurch möglich gewesen, daß ein französisches Korps, das Napoleon aus Hannover herangezogen hatte, seinen Weg durch das neutrale preußische Fürstentum Ansbach nahm. Jetzt stand dem Sieger der Weg nach Wien offen. c) Inzwischen kam die Nachricht, daß die französisch-spanische Flotte von dem englischen Admiral Nelson bei Trafalgar gänzlich vernichtet worden sei. Dieser englische Erfolg hielt Napoleon jedoch nicht auf. Im November 1805 war er in Wien und nahm sein Hauptquartier in Schönbrunn. Seine anscheinend günstige Lage war in Wirklichkeit recht bedenklich. Er war zu weit von Frankreich entfernt und ohne weitere Unterstützung gegenüber den weit überlegenen Truppenmassen der bei Olmütz vereinigten Russen und Österreicher. Napoleon war verloren, wenn jetzt Preußen dem Bündnis gegen ihn beitrat; und das schien fast unzweifelhaft. Der König von Preußen war über den Neutralitätsbruch der Franzosen erbittert und hatte sich aller Verpflichtungen Frankreich gegenüber für enthoben erklärt, den Russen den Durchzug durch sein Gebiet erlaubt und die Aufstellung seiner Truppen befohlen. In einer Zusammenkunft in Potsdam mit dem Kaiser-Alexander I. ließ er sich bestimmen, Napoleon mit dem Eingreifen Preußens zu drohen, wenn bis zum 15. Dezember 1805 der Friede nicht geschlossen sei. 2. Die Schlacht bei Austerlitz und ihre Folgen. Statt tatkräftig vorzugehen und die bedenkliche Lage Napoleons auszunützen, ließ sich der preußische Gesandte von Napoleon hinhalten, bis dieser am 2. Dezember 1805 die Österreicher und Russen bei Austerlitz entscheidend geschlagen hatte. Kaiser Alexander hatte jetzt völlig den Mut verloren und gab Kaiser Franz den Rat, mit Napoleon wegen des Friedens zu unterhandeln. So wurde schon am 6. Dezember ein Waffenstillstand geschlossen, dem am 26. der Friede von Preßburg folgte. Österreich mußte Venetien an das Königreich Italien,
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