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1. Teil 3 - S. 84

1912 - Leipzig : Dürr
Tirol an Bayern, Vorderösterreich an Württemberg und Baden abtreten. Bayern und Württemberg wurden Königreiche, Baden ein Großherzogtum. Wenige Wochen nach dem Preßbnrger Frieden zog sein ältester Bruder Joseph als König in Neapel ein; für den Schwager Mnrat wurde aus den v^n Bayern^äbgetretenen rechtsrheinischen Resten des Belgischen Landes im März 1806 ein Großherzogtum geschaffen. Die batavische Republik verwandelte sich im Mai 1806 in ein Königreich Holland, das der Bruder Ludwig erhielt. Dem Stiefsohn Napoleons, Eugen Beauharnais, seit kurzem Vizekönig von Italien, mußte der König von Bayern im Januar 1806 seine Tochter zur Gemahlin geben, der Großherzog von Baden im April seinen Enkel mit des Kaisers angenommener Tochter Stephanie vermählen. Niemals hatten deutsche Kaiser deutsche Fürsten so zu beugen verstanden wie der korsische Advokatensohn. 3. Der Rheinbund und die Auslösung des Deutschen Reiches. 1806. Die mittleren und kleinen Fürsten Süd- und Westdeutschlands vereinigte Napoleon zu einem Rheinbünde; sie mußten aus dem Reiche austreten und für die Kriege ihres „Protektors" jeder eine bestimmte Anzahl Truppen stellen. So sagten sich am 1. August 1806 die Könige von Bayern und Württemberg, die Großherzöge von Baden, Hessen-Darmstadt und Berg und andere Herzöge und Fürsten vom Reiche los. Kaiser Franz hatte schon im August 1804 Napoleons Kaiserproklamation damit beantwortet, daß er sich zum Erbkaiser von Österreich erklärte. Er legte am 6. August 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder. Der Rheinbund konnte aber nicht entstehen, ohne daß abermals wie 1803 eine Anzahl bestehender und gleichberechtigter Staaten vernichtet wurden (mediatisiert). Damals erfuhren reichsfreie Fürsten, Grafen, Herren und Ritter von Frankreich so grobes Unrecht und eine so rücksichtslose Vergewaltigung, wie sie in der deutschen Geschichte vorher noch nicht verübt worden ist. § 34. Iriedrich Wilhelm Ii., 1786—1797. „Aufrichtig und treu." Friedrich der Große hatte den Staat auf eine bewundernswerte Höhe gebracht. Doch darin lag eine Gefahr, die der große König selbst erkannt hat, wenn er schreibt: „Meine Nachfolger werden mehr getan haben als ich, wenn es ihnen gelingt, dem Staate das zu erhalten, was ich ihm erworben habe!" Zwar erhielt der preußische Staat unter Friedrich Wilhelm Ii. beträchtlichen Gebietszuwachs*), trotzdem war seme Macht im *) Die beiden Fürstentümer Ansbach und Bayreuth waren 1792 an Preußen gefallen. Durch die zweite Teilung Polens 1793 hatte es außer dem Gebiete von Danzig und Thoru fast ganz Großvolen (Südpreußen) erhalten, durch die dritte Teilung 1795 das Land zwischen Weichsel, Bug und Niemen nebst einem Teile des Krakauer Landes.
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