Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 3 - S. 94

1912 - Leipzig : Dürr
— 94 — rief die Deutschen zum Freiheitskampfe auf. Wohl folgten einige Hunderte seinem Rufe, aber sein Unternehmen fand ein Ende mit Schrecken. Er selbst fand zu Stralsund im Straßenkampf den Tod. Elf seiner Offiziere und eine größere Zahl seiner Krieger fielen in die Hände der Franzosen; die Offiziere wurden in Wesel erschossen^) die übrigen Soldaten auf die Galeeren geschickt. — Ebenso mißlangen andere Versuche. § 40. Wapoteon auf der Köhe seiner Wacht. 1. Heirat Napoleons mit einer österreichischen Prinzessin. Zur selben Zeit, als Andreas Hofer für seine Treue blutete, freuten sich die Wiener, daß eine Tochter ihres Kaisers die Gattin seines Bezwingers werden sollte. Im Anschluß an die Schönbrunner Verhandlungen hatte Napoleon erreicht, daß Kaiser Franz ihm die Hand seiner Tochter Marie Luise zusagte. Nun löste er die Ehe mit Josephine und hielt im Jahre 1810 Hochzeit mit der Prinzessin aus dem angesehensten Herrscherhause. Groß war seine Freude, als sie ihm im folgenden Jahre einen Sohn schenkte; denn jetzt glaubte er die Herrschaft seines Hauses in Frankreich gesichert. 2. Nachdem Österreich niedergeworfen war, kannte Napoleons Herrschsucht keine Rücksicht mehr. König Ludwig von Holland, der sich weigerte, die Festlandsperre durchzuführen, weil sie sein Land zugrunde gerichtet hätte, mußte die Krone niederlegen, und Holland wurde Frankreich einverleibt. Ebenso beseitigte ein Federstrich des Gewaltigen die Selbständigkeit der drei freien Hansestädte samt Oldenburg und schlug sie mit Teilen Westfalens zum Kaiserreich, das nunmehr bis an die Ostsee reichte und bis tief hinunter an das Adriatische Meer. § 41. I)ie Neugestaltung Preußens. 1. Die Erkenntnis von der Notwendigkeit der Reformen. Die furchtbare Heimsuchung hatte König und Volk zur Erkenntnis der Schäden des Staatswesens gebracht, welche die Ursache des tiefen Falls waren. Man sah jetzt ein, daß die von Friedrich dem Großen und seinem Vater geschaffenen Einrichtungen durchaus einer Umgestaltung bedurften. Die Königin Luise schrieb damals an ihren Vater: „Es wird mir immer klarer, daß alles so kommen mußte, wie es gekommen ist. Die göttliche Vorsehung leitet unverkennbar neue Weltzustände ein, und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte sich überlebt hat und als abgelebt in sich zusammenstürzt. Wir sind eingeschlafen auf den Lorbeeren Friedrichs des Großen, welcher, der Herr seines Jahrhunderts, eine neue Zeit schuf. Wir sind mit derselben nicht fortgeschritten, und deshalb überflügelte sie uns. Von Napoleon können wir vieles lernen, und es wird nicht verloren sein, *) Siehe das Gedicht von E. M. Arndt: „Das Lied vom Schill".
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer