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1. Teil 3 - S. 135

1912 - Leipzig : Dürr
— 135 — Anschluß an Österreich gezwungen. Die Macht Österreichs wurde eben weit überschätzt, die Preußens aber bedeutend unterschätzt. Der Württembergische Minister äußerte sich sogar: „Preußen tut mir leid, es hat es aber nicht besser haben wollen." 4. Der Krieg im Westen. Vor Ausbruch der Feindseligkeiten ließ König Wilhelm an seine nächsten Nachbarn Sachsen, Hannover und Kurhessen noch besondere Erklärungen ergehen, wonach sie ihr bisheriges Landgebiet behalten sollten, wenn sie in dem bevorstehenden Kampfe neutral bleiben und einem neuen Bunde unter Preußens Führung beitreten wollten. Als jene drei Staaten diese Forderung abgewiesen hatten, erfolgte sofort der Einmarsch der preußischen Truppen. Darauf räumte das sächsische Heer, dem sich der König Johann und sein Minister Beust anschlossen, unter der Führung des Kronprinzen Albert das Land, um sich in Böhmen mit den Österreichern zu vereinigen. Ohne auf Widerstand zu stoßen, zogen preußische Truppen in Dresden ein. Der Kurfürst von Hessen aber, der trotzig in seiner Hauptstadt geblieben war, wurde als Staatsgefangener nach Stettin abgeführt und sein Land gleichfalls besetzt. Der blinde König Georg von Hannover suchte zwar mit seiner Armee vor den von Norden und Westen heranziehenden Generalen von Manteuffel und Vogel von Falckenstein nach Süden zu entkommen, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ließ sich aber über die Stärke der preußischen Truppen, die zwischen Eisenach und Erfurt sich befanden, täuschen und blieb bei Langensalza stehen, wo ihn am 27. Juni die Vorhut Falckensteins angriff. Obwohl die Hannoveraner die Preußen zurückwarfen, mußten sie zwei Tage später in eine Kapitulation willigen, kraft deren die Armee ausgelöst und Hannover von den preußischen Truppen besetzt ward. König Georg nahm seinen Aufenthalt außerhalb Hannovers. Vogel von Falcken-stein war nunmehr in der Lage, die verschiedenen Truppenteile zu einer Mainarmee zu vereinigen und gegen die süddeutschen Bundestruppen vorzugehen. 5. Der böhmische Zeldzug. a) Nach dem vom General von Moltke entworfenen Kriegsplane sollte die Entscheidung des Feldzuges in Böhmen erfolgen. Deshalb rückten drei preußische Armeen zugleich gegen Böhmen vor: Die Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld durch das Elbtal, die Erste Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl von der Lausitz her, die Zweite Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Schlesien aus. Nach siegreichen Gefechten bei Münchengrätz und Gitfchin vereinigten sich die Elbarmee und die Armee des Prinzen Friedrich Karl. Inzwischen hatte der Kronprinz Friedrich Wilhelm mit mehreren Heeresabteiluugen die Pässe der Sudeten überschritten. Abgesehen von dem Siege bei Trantenan waren die Österreicher, trotz aller Tapferkeit, bisher unterlegen. Der österreichische Oberfeldherr Benedek, der nur mit Widerstreben den Oberbefehl übernommen hatte, telegraphierte daher an seinen Kaiser: „Bitte Euer Majestät dringend, um jeden Preis den Frieden zu schließen; Katastrophe
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